Kommentar |
Sind wir nur uns selbst und anderen Menschen moralisch verpflichtet oder tragen wir auch gegenüber Pflanzen, Tieren und Ökosystemen Verantwortung? Und ist die Natur zu achten aufgrund ihrer Bedeutung für ein menschenwürdiges Leben auf der Erde oder weil sie an sich von moralischem Wert ist? Und wie ließe sich das begründen?
Vor dem Hintergrund der jüngsten Bewegungen im Tier- und Klimaschutz wollen wir im Seminar fragen, welchen moralischen Status die nichtmenschliche Natur hat. Wir untersuchen und bewerten verschiedene philosophische Positionen, die argumentieren, dass a) nur selbstbewusste Lebewesen oder aber b) alle leidensfähigen Lebewesen, c) die lebendige Natur überhaupt oder schließlich d) die gesamte unbelebte Natur moralisch zu berücksichtigen und zu respektieren sei. Darüber hinaus wollen wir herausfinden, wie sich aus der Perspektive des Utilitarismus, des Kontraktualismus, der Mitleidsethik oder der Pflichtethik moralische Rechte für Tiere begründen lassen. Schließlich fragen wir ganz grundsätzlich, wie sich überhaupt für eine verantwortliche Haltung des Menschen gegenüber der Natur argumentieren lässt.
Die Seminarlektüre besteht aus Texten u.a. von David Foster Wallace, Angelika Krebs, William K. Frankena, Holmes Rolston, Friedrich Kambartel, Peter Singer, Tom Reagan, Raymond G. Frey und Hans Jonas. Ein Großteil der Texte ist in dem von Angelika Krebs herausgegebenen Suhrkamp-Band Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion versammelt, welcher selbstständig zu besorgen ist. Die dort nicht zugänglichen Artikel werden im Fridolin bereitgestellt.
Die Vorbesprechung findet am Freitag, den 25.10.2019 von 12:15 – 13:45 (Z1) statt. Dem ersten, kürzeren Block am Freitag, den 15.11.2019 von 12:15 – 18:00 (Fürstengraben 1/SR166) folgt ein zweiter, längerer Block am Freitag, den 29.11.2019 von 12:15 – 20:00 (Z1) und am Samstag, den 30.11.2019 von 09:00 – 17:00 (Z3).
Bei Rückfragen melden Sie sich gerne unter der Email-Adresse: annett.wienmeister@fu-berlin.de
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