Die frühe analytische Philosophie lehnte Metaphysik (oder was sie dafür hielt) weitenteils völlig ab. Aus der Erkenntnis, dass metaphysische Probleme nicht vollständig durch Sprachanalyse oder formallogische Analyse als Scheinprobleme wegdiskutiert werden können, ergab sich aber ab Ende der 1940er-Jahre eine Art Renaissance der Metaphysik. Die aus diesem »historischen Neustart« hervorgegangene philosophische Strömung bezeichnet man als analytische Metaphysik. Der Löwenanteil der analytisch-metaphysischen Literatur beschäftigt sich mit allgemeinmetaphysischen bzw. ontologischen Fragen, weswegen »analytische Ontologie« fast als synonym gelten kann.
Dieses Seminar versucht, in die analytische Metaphysik systematisch einzuführen. Hierzu sollen größere Teile von Grundprobleme der Analytischen Ontologie von Edmund Runggaldier und Christian Kanzian gelesen werden, ergänzt durch verschiedene klassische und neuere Aufsätze, abhängig von der Interesselage der Teilnehmenden.
Es werden keine metaphysischen Vorkenntnisse vorausgesetzt. Es gibt keine Wochenreferate, es wird aber erwartet, dass die Teilnehmenden am Ende des Semesters ein Kurzreferat über ein für das Seminar relevantes Thema ihrer Wahl halten (jedoch nicht über die zuvor gelesene Seminarlektüre). |