Kommentar |
Übersetzen ist ein Vorgang, der nicht bloß die Literatur betrifft, sondern jede menschliche Verständigung. Seine Reflexion führt in Problemstellungen der Hermeneutik, der Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie wie der Kulturtheorie. Diese Problemlagen werden im Seminar erörtert anhand der Lektüre grundlegender Texte (und Textpassagen) zur Theorie der Übersetzung um 1800. Thematisiert werden die Überlegungen von August Wilhelm und Friedrich Schlegel, von Friedrich Hölderlin, Wilhelm von Humboldt, Friedrich Schleiermacher und Johann Wolfgang von Goethe. An exemplarischen Beispielen ist zugleich die Übersetzungspraxis dieser Autoren zu bedenken. Vergegenwärtigt werden soll in der Folge der Seminarsitzungen, wie in der Theorie und Praxis des Übersetzens um 1800 sich ein Verständnis von Kultur herausbildet, das gekennzeichnet ist durch Pluralität, Dezentrierung und Selbstreflexivität. |
Literatur |
Zur Vorbereitung: Friedrich Daniel Schleiermacher: Über die verschiedenen Methoden des Uebersetzens (1813). In: Ders.: Kritische Gesamtausgabe, Bd. 11, hrsg. von Hermann Fischer u.a., Berlin, New York 2002, S. 67-93; George Steiner: Nach Babel ‒ Aspekte der Sprache und des Übersetzens, in: Schriften Bd. 5. Deutsch von Monika Plessner unter Mitwirkung von Henriette Beese, Frankfurt a.M. 2014. |