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'Fake News' und die Krise der Faktizität? Über Wahrheit und Lüge in der Politik - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 166718 Kurztext
Semester WS 2019 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 14:00 bis 16:00 w. 15.10.2019 bis
04.02.2020
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 208   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
van Dyk, Silke, Universitätsprofessor, Dr.disc.pol. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Mit dem Wahlsieg Trumps, dem Brexit und den Erfolgen rechter Parteien in zahlreichen europäischen Ländern hat ein neues Zeitalter des Politischen begonnen, in dem die neoliberale Hegemonie zunehmend von rechts herausgefordert wird. Die aktuelle Rechtswende wird dabei als Krise der Faktizität, als post-faktisches Zeitalter, als neue Konjunktur der Lüge, ja als Bedrohung des von liberaler Seite emphatisch vertretenen Zusammenhangs von Demokratie und Wahrheit gelesen. Tatsächlich scheint sich gegenwärtig eine neue Qualität höchst erstaunlicher, in ihrer Absurdität bisweilen gar kreativer Falschaussagen zu manifestieren: Die Behauptungen Donald Trumps, der Klimawandel sei eine Erfindung der Chinesen oder Obama habe den Islamischen Staat gegründet, sind nur zwei der prominentesten Beispiele. Donald Trump steht mitsamt seinem Apparat in besonders ausgeprägter Weise für eine Entwicklung, die weit über die USA hinausreicht: Man denke an die Brexit-Kampagne, die erfolgreich geführt wurde auf Basis völlig falscher, laufend widerlegter Zahlen zu den wöchentlichen Überweisungen Großbritanniens an die EU; oder an Behauptungen aus AfD-Kreisen, es gäbe so wenige Anschläge in Deutschland, weil die Bundesregierung islamistische Terrorakte vertusche. Die Konjunktur der Lügen und Falschaussagen ist nicht zu trennen vom Erstarken rechter und rechtspopulistischer Kräfte, die ihrerseits gerne und viel von „Fake News“ und „Lügenpresse“ sprechen.

Um diese aktuelle Konstellation einer kritischen soziologischen Reflektion unterziehen zu können, werden im Seminar zunächst Grundlagentexte zu Wahrheit und Lüge (u.a. von Friedrich Nietzsche, Hannah Arendt und Michel Foucault) gelesen und wir werden das Verhältnis von Wahrheitsansprüchen und Demokratie ausloten. Im weiteren Verlauf wird es darum gehen, unterschiedliche Analysen des „postfaktischen Zeitalters“ zu lesen und zu debattieren, wobei insbesondere das Verhältnis von Populismus und Post-Faktizität sowie von Post-Faktizität und neuen Medien im Zentrum stehen werden. Im letzten Block des Seminars werden wir uns mit der verbreiteten Diagnose befassen, postmoderne, konstruktivistische und poststrukturalistische Problematisierungen von Wahrheitsansprüchen hätten den Weg für die aktuelle Konjunktur der Lüge bereitet.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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