In seiner „Rede zum Beitritt der Krim” am 18. März 2014 äußert der russische Präsident Wladimir Putin im Kreml: „[Unsere Kollegen im Westen] haben uns wiederholt angelogen, haben Entscheidungen hinter unserem Rücken getroffen, uns vor vollendete Tatsachen gestellt. So war es bei der Osterweiterung der NATO und dem Ausbau militärischer Einrichtungen an unseren Grenzen.” Doch welche Vorwürfe erhebt Putin hier genau?
Im Seminar sollen die Beziehungen zwischen Russland und der NATO genauer untersucht werden. Dies geschieht besonders im Hinblick darauf, dass bei diesem Thema zwei Denkschulen vorherrschen: die, die besagt, es sei notwendig für die NATO, sich gegen die Gefahr Russland zu wappnen und die, bei der es heißt, die NATO verhalte sich selbst nicht korrekt und provoziere so Aktionen Russlands.
Auf dieser Grundlage werden Schlüsselereignisse, die das NATO-Russland-Verhältnis prägten, wie der NATO-Einsatz im Kosovo, der Georgienkrieg 2008 oder die Krim-Annexion, aufgearbeitet. Es folgt eine Untersuchung der medialen Rezeption des NATO-Russland-Verhältnisses und eine Betrachtung von Aussagen verschiedener ZeitzeugInnen, die sich zum Konflikt der beiden Akteure äußerten.
Schließlich wollen wir folgende Fragen beantworten: Welche Ereignisse aus der Vergangenheit belasten die NATO-Russland-Beziehungen bis heute? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Und wie könnte das Verhältnis der beiden Akteure in der Zukunft aussehen?
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