Kommentar |
Die Gottesbeweise sind ein klassisches Thema der Religionsphilosophie. Lässt sich die Existenz Gottes mit Mitteln der menschlichen Vernunft beweisen? Wenn ja, wie? Durch Mitteln, die bloß der Vernunft selbst entstammen, oder aufgrund empirischer Daten? Diesen Fragen wollen wir in der Vorlesung anhand einiger der wichtigsten Teilnehmer an diesem Diskurs (Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Descartes, Hume, Kant) nachgehen. Dabei werden wir der mit dem Aufkommen der Neuzeit einhergehenden Veränderung des systematischen Stellenwerts der Gottesbeweise sowie den Gründen ihres Niedergangs am Ende des 18. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit zuwenden. Diesen Niedergang sanktioniert gewissermaßen Schleiermacher mit der Feststellung, dass seine Theorie des religiösen Bewusstseins die Gottesbeweise ersetzt. Die Transformation der philosophischen Theologie in Religionsphilosophie im Werk Schleiermachers bildet deswegen den Schlusspunkt der Vorlesung. |
Literatur |
Bromand, Joachim/Kreis, Guido (Hrsg.), Gottesbeweise von Anselm bis Gödel, Berlin (stw) 52016; Henrich, Dieter, Der ontologische Gottesbeweis, Tübingen 21967; Röd, Wolfgang, Der Gott der reinen Vernunft, München 1992. |