Wer hat wieviel formelle und wieviel tatsächliche Macht in Moskau, Kiew und den anderen postsowjetischen Hauptstädten? Wie verhalten sich in diesen Ländern die formalen Institutionen zu den diversen informellen Austausch-, Einfluss- und Machtmechanismen? Welche Rolle spielen politische Ämter und Parteien sowie Wahlen, Parlamente und Regierungen angesichts der allgegenwärtigen so genannten „Oligarchen”?
Dieser Kurs befasst sich mit den quasi „doppelten” politischen Systemen im postsowjetischen Raum. Damit sind gemeint einerseits die offiziell meist semipräsidentiellen Regierungssysteme und andererseits die verdeckten Patronagepyramiden inoffizieller Klans, welche beide parallel existieren und miteinander interagieren.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Russland und der Ukraine sowie auf der Gegenüberstellung ihrer politischen Entwicklungen vor und nach der Jahrtausendwende. Jedoch sind Präsentationen auch zu Belarus, Moldau, dem Südkaukasus sowie Zentralasien erwünscht.
Das grundlegend Buch für den Kurs ist die richtungsweisende Monographie: Henry Hale, Patronal Politics: Eurasian Regime Dynamics in Comparative Perspective (Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2015). Unsere grundlegende deutschprachige Zeitschrift ist: Osteuropa (Berlin: BWV).
Relevante englischsprachige analytische und akademische Artikel und Aufsätze finden sich u.a. in:
Interessenten sollten unbedingt zur Einführungssitzung am 25. Oktober kommen. Die beiden langen Blockseminare finden erst 2020 statt. Jede/r Teilnehmerin wird voraussichtlich zwei Referate halten und auf dieser Grundlage eine Hausarbeit schreiben. |