Kommentar |
Der Terminus „Ethnotext“, gegen Ende der 70er Jahre von Heda Jason geprägt, sollte alle Diskurse bündeln, die sich um Gründe für die weltweite Verbreitung bestimmter Geschichten drehen. Es geht in diesem Seminar also nicht etwa nur um „Märchen in aller Welt: Ähnlichkeiten und Unterschiede“, sondern um Fragen wie die nach den Prinzipien eines internationalen Index, nach dem Phänomen der sog. „Oikotypik“, nach Entstehung-, Migrations- und Diversifikationsprozessen. Damit soll nicht zuletzt auch der (im Rahmen des Diskussionen um das „Intangible Cultural Heritage“ betonten) UNESCO-Forderung nach Definition und Problematisierung von „Kultureller Diversität“ Rechnung getragen werden. Einige Grund-Kenntnisse in der internationalen historisch-vergleichenden Erzählforschung sind erwünscht, aktive Mitarbeit ist Teilnahmevoraussetzung. |
Literatur |
Jason, Heda: Ethnopoetry. Form, Content, Function. Bonn: Linguistica Biblica VII, 1977 (= Forum Theologiae Linguisticae 11); Uther, Hans-Jörg: ATU, 3 Bde. FFC: Helsinki 2003/4
Einsicht in alle Bände der MdW (Märchen der Weltliteratur); Wienker-Piepho, Sabine/ Klaus Roth (Hg): Erzählen zwischen den Kulturen. (Tagungsband der gleichnamigen internationalen Tagung in Augsburg 2002), Münchner Beiträge zur interkulturellen Kommunikation 16, Münster: Waxmann 2004. |