Kommentar |
Ohne die Initiative der USA wäre es 1945 niemals zur Gründung der Vereinten Nationen gekommen. Mit dem größten Einzelanteil am regulären UN-Budget und am UN-Peacekeeping-Budget leisten die USA einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsfähigkeit der Weltorganisation. Aber spätestens während der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington, D.C. gab es viele Konflikte zwischen Weltmacht und Weltorganisation. In Zeiten des Krieges gegen den transnationalen Terrorismus stellte Bush multilaterale, auf Konsens basierende Mechanismen grundsätzlich und die Effektivität der Vereinten Nationen im Besonderen in Frage. Weltmacht und Weltorganisation standen sich nicht zuletzt während des Irak-Krieges 2003 unversöhnlich gegenüber |
Literatur |
Fasulo, Linda: An Insider's Guide to the UN, 2. Aufl., New Haven u.a. 2009.
Luck, Edward: Mixed Messages. American Politics and International Organization 1919-1999, Washington, D.C. 1999
Münzing, Ekkehard: Die UNO - Instrument amerikanischer Außenpolitik? Die UNO-Politik der Bush-Administration 1988 - 1992, Münster u.a. 1995
Rosenow, Patrick: Weltmacht gegen Weltorganisation? Die UN-Politik der USA unter George W. Bush, Marburg 2009.
Wittkopf, Eugene R. u.a.: American Foreign Policy. Pattern and Process, 7. Aufl., Belmont 2007.
Zitka, Frank 1997: Wandel und Kontinuität: amerikanische UNO-Politik 1977 - 1993, Frankfurt am Main u.a. |
Lerninhalte |
Im Seminar untersuchen die Teilnehmer das ambivalente Verhältnis der USA gegenüber den Vereinten Nationen und fragen, welche Rolle die UN für die US-amerikanische Außenpolitik spielen. Betrachten die USA die Weltorganisation als einen eigenständigen Akteur, als Forum der Welt oder lediglich als Instrument? Dabei können nicht nur die außenpolitischen Faktoren, sondern müssen auch die US-amerikanische Geschichte und die innenpolitischen Machtkonstellationen untersucht werden, um die US-amerikanischen Motive für ein Handeln mit oder ohne die Vereinten Nationen erklären zu können. Kontinuität und Wandel in der US-amerikanischen Außenpolitik spielen hier eine wichtige Rolle. |