Gemeinhin wird René Descartes durch die Philosophiegeschichte hindurch als einer der wichtigsten Philosophen bezeichnet, er sei ein zentraler Wendepunkt in der Philosophie. Hier enden dann meist auch schon die Lobgesänge und fundamentale als auch harsche Kritik tritt an ihre Stelle. Das betrifft unteranderem den auch heute noch weiterhin viel diskutierten Leib-Seele-Dualismus, die Gottesbeweise als auch seine psychophysische Theorie der Emotionen. Die Rezeption Descartes‘ ist also, gelinde gesagt, zwiespältig.
Das Seminar hat zum Ziel in die grundlegenden Positionen und Argumentationen der rationalistischen und mechanistischen Philosophie Descartes‘ einzuführen. Wir besprechen hierzu Auszüge aus den philosophischen Hauptwerken (wobei wir vornehmlich den Großteil der Meditationen besprechen). Hieran anschließend wird es darum gehen, Descartes‘ Positionen philosophiegeschichtlich zu verorten, sodass sie auch einen Einblick in die philosophische Rezeption seines Werks erhalten. Wir besprechen hier jeweils eine Kritik aus dem Rationalismus (Leibniz), dem Empirismus (Hume), der Transzendentalphilosophie (Kant), der analytischen Philosophie (Ryle) und der Phänomenologie.
Insofern bietet ihnen das Seminar eine Einführung und Vertiefung der Philosophie Descartes‘ sowie eine philosophiegeschichtliche Verortung. |