Literatursoziologische Betrachtungen auto(sozio)biografischer Texte aus männlichkeitstheoretischer Perspektive - Einzelansicht

Ausgangspunkt dieses Seminars ist die Frage nach einer Verknüpfung von Soziologie und Literatur und inwiefern literarische Texte der Soziologie zu Erkenntnissen verhelfen können. Im Fokus stehen die Selbsterzählungen verschiedener Autoren, deren Texte mitunter als Autosoziobiografien gefasst werden. Während Pierre Bourdieu mit seinem soziologischen Selbstversuch noch sehr wissenschaftlich schreibt, versuchen Didier Eribon und Édouard Louis ihren autosoziobiografischen Texten eine deutlich stärkere literarisch-ästhetische Note zu geben. Karl Ove Knausgård wiederum schreibt seine Autobiografie ganz ohne soziologischen Hintergrund, wobei von einem sechsteiligen autobiografischen Roman die Rede ist. Wir schauen uns einzelne Werke dieser Autoren an und fragen, wie diese Texte männlichkeitstheoretisch eingeordnet werden können. Auf welche Weise präsentieren und konstruieren sich diese Männer in und mit ihren Werken? Welche soziologischen Erkenntnisse lassen sich daraus ziehen und welche Möglichkeiten bietet die Literatur, die vielleicht im Rahmen eines qualitativen Interviews versagt bleiben? Das Seminar findet in 7 Blöcken von jeweils 4 SWS und 14tägig statt.