Kommentar |
Die Weltreisen von James Cook, der Gebrüder Forster und von Alexander von Humboldt stehen für eine neue Qualität der europäischen Erschließung und Vereinnahmung der Welt, die in der älteren Literatur als «Zweites Entdeckungszeitalter» bezeichnet worden ist. Die Weltreisenden des 18. Jahrhunderts erschlossen nicht nur den bis dahin noch unbekannten Kontinent Ozeanien, sondern waren auch mit entschiedenem Wissens- und Forschungsdrang, europäischem Überlegenheitsgefühl und aufklärerischem Impetus unterwegs. Ihre Reiseberichte enthalten einerseits tiefgründige ethnographische Informationen über die beobachteten Naturen und Kulturen, andererseits trugen sie nicht unwesentlich zu den entstehenden rassistischen Ideologien in Europa bei. Ziel des Seminars ist eine kritische Analyse der ausgewählten exemplarischen Reiseberichte und ihre dichte Kontextualisierung im europäischen Wissenshaushalt des 18. Jahrhunderts.
Literatur: Ulrike Moheit, Das Gute und Große wollen : Alexander von Humboldts amerikanische Briefe, Berlin 1999; Johann Reinhold Forster, Beobachtungen während der Cookschen Weltumsegelung 1772 - 1775: Gedanken eines deutschen Teilnehmers, Stuttgart 1981; Georg Forster, Reise um die Welt: illustriert von eigener Hand, Frankfurt am Main 2007; James Cook, Journal of Captain James Cook’s Last Voyage to the Pacific Ocean, on Discovery [...] Performed in the Years 1776, 1777, 1778, 1779 [...], London 1781. |