Kommentar |
Spätestens seit der Covid-Pandemie existiert ein breites öffentliches Bewusstsein für das Kindeswohl und dessen Beeinträchtigung. Dem gegenüber stehen einerseits gerade im schulischen Kontext noch zu wenige, für die Thematik gut ausgebildete pädagogische Akteure. Andererseits wird auch immer mehr die Notwendigkeit gelingender Kooperation in multiprofessionellen Teams von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Förderlehrkräften, pädagogischen Fachkräften, Schulbegleiter*innen, Schulpsycholog*innen u.v.m. deutlich.
Hier knüpft das Seminar an, indem ausgehend von authentischen pädagogischen Fallszenarien im Kontext Kindeswohl und Kinderschutz kleine Planspiele entwickelt werden, die im Sinne einer kollegialen Fallberatung verschiedene pädagogische Akteure an einen Tisch bringen. Die Planspiele vermitteln Fachwissen zu verschiedenen Aspekten des Kinderschutzes sowie Handlungswissen für die Bewältigung ähnlich gelagerter Szenarien. Sie trainieren kooperative Techniken und Methoden, fördern Verständnis für anderen Fachkulturen sowie positive Einstellungen für die Zusammenarbeit mit verschiedensten pädagogischen Akteuren. Schließlich trägt der Spielcharakter zu positiven Emotionen, intrinsische Motivation und somit zu einer nachhaltigeren Verarbeitung der Inhalte bei.
In Teams widmen sich die Teilnehmenden einer spezifischen Problemkonstellation und gestalten dafür den Fall und die Rollenbeschreibungen aus, wobei jede/r Teilnehmende die Verantwortung für eine spezifische Rolle in einem spezifischen Fall übernimmt. Die entstehenden Planspiele werden zum Ende des Semesters im Seminar durchgeführt und erprobt. Die Prüfungsleistung umfasst eine kurze Verschriftlichung des Prozesses inklusive der erarbeiteten Rollenbeschreibung sowie einer Reflexion der Durchführung. |