Kommentar |
Anders als es einst euphorisch erwartet wurde, wirkt Digitalisierung auf das quellenorientierte Fachkonzept des Geschichtsunterrichts sowohl innovativ als auch rekonventionalisierend. So ist zum einen durch zahlreiche Online-Portale und digitale Sammlungen der Zugang zur historischen Überlieferung erleichtert und demokratisiert worden. Andererseits bleibt deren oberflächliche Nutzung oft hinter fachlichen Ansprüchen zurück. Am Beispiel des Bildungsportals zur deutsch-jüdischen Geschichte in der Weimarer Republik wird eine fachlich souveräne Nutzung digitaler Ressourcen thematisiert, die medienwissenschaftliche Konzepte (Referentialität) und medienpädagogische Konzepte der Reflexions-, Kritik- und Urteilsfähigkeit aufgreift.
Literatur:
https://evaschiffmann.de; Anke John, Tatjana Tönsmeyer: Zeithistorische Portale und digitale Sammlungen. Zu den Herausforderungen historischer Erkenntnis durch die Digital Humanities. https://dhnsportal.hypotheses.org (2022); Susanne Popp, Dennis Röder: Why History Education? Exploring Youtube Explanatory Videos – The German Example of ‚MrWissen2go Geschichte‘, in: International Journal of Research on History Didactics, History Education and History Culture 43 (2022), S. 141-155. Anke John: Die Weimarer Republik im Geschichtsunterricht, in: Nadja Bennewitz u.a. (Hg.): Positionen, Projekte, Perspektiven. Zwischen Geschichtsdidaktik und fränkischer Kulturgeschichte, Göttingen 2023, S. 169-179. |