Kommentar |
Mit kaum einem anderen Begriff ist das Schrifttum der klassischen Periode des Islams (8.-15. Jh.) enger verbunden als mit dem des adab. Im weitesten Sinne steht adab für die Gesamtheit des Wissens und der Umgangsformen, die eine ‚gebildete‘ Person ausmachen. Darüber hinaus bezeichnet adab auch die Kategorie von Texten, die den Lesern eben jenes Wissen auf unterhaltsame und ästhetisch anspruchsvolle Weise näherbringen. Die Lehrveranstaltung vermittelt anhand arabischer Originalquellen vertiefte Einblicke in verschiedene Formen und Themen des islamischen Bildungsschrifttums (adab) im Allgemeinen und der Ratgeberliteratur für Herrscher im Besonderen. Ein Ziel des Seminars ist es, die Studierenden mit den inhaltlichen, sprachlichen und ästhetischen Charakteristika der behandelten Texte vertraut zu machen. Des Weiteren sollen die sozialen, ökonomischen sowie kulturellen Kontexte und Funktionen der Werke beleuchtet werden, indem sie nach Hinweisen zu ihrer Produktion, Präsentation und ihrem Gebrauch untersucht werden. Schließlich wird der Frage nachgegangen, inwieweit arabische Autoren spezifische Stilmittel und Wege der Darstellung einsetzten, um den Rezipienten ihrer Schriften bestimmte Vorstellungen zu vermitteln. |