Kommentar |
Dieser Kurs befasst sich mit den heftigen historiographischen Debatten über Konsum und materielle Kultur von der Renaissance bis zur Aufklärung. Die Schlüsselfrage lautet, inwieweit Europa in dieser Zeit eine einzigartige "Konsumrevolution" erlebte oder ob es nur eines von mehreren globalen Zentren war, in denen die Produktion und der Konsum von Gütern in dieser Zeit wuchsen. Die Studierenden erhalten einen Einblick in ein zentrales der frühneuzeitlichen Geschichte sowie in die methodischen und theoretischen Rahmenbedingungen der neueren Geschichtsschreibung, die das frühneuzeitliche Europa als Teil einer sich globalisierenden Welt begreift. Der Kurs ermöglicht es den Studierenden, sich mit den Methoden und den Ansätzen der Kunstgeschichte und der Anthropologie sowie mit den Veränderungen in der Wirtschafts- und Kulturgeschichte vertraut zu machen. Während des Seminars wird das Augenmerk auf Geschlechter- und Klassenaspekte gerichtet, einschließlich Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung, der Identität und der Statusmanifestation. Im Rahmen des Basismoduls sollen am Beispiel der Konsumgeschichte zentrale Begriffe und Entwicklungen der Frühen Neuzeit diskutiert sowie einen Einstieg in wichtige Forschungsdebatten und grundlegende Quellengattungen gegeben werden. Im Rahmen des Seminars ist eine Exkursion geplant.
Für die Teilnahme am Seminar sind gute Lesekenntnisse im Englischen notwendig. Ein wesentlicher Teil der Seminarliteratur liegt ausschließlich in englischer Sprache vor.
Literatur: Findlen, Paula (Hg.), Early Modern Things. Objects and their Histories, 1500 – 1800, London 2013; Gerritsen, Anne/Riello, Giorgio (Hg.), Writing Material Culture History, London 2015; Schmidt-Funke, Julia A. (Hg.), Materielle Kultur und Konsum in der Frühen Neuzeit, Köln 2019. |