Digitalisierung wirkt auf das quellenorientierte Fachkonzept des Geschichtsunterrichts sowohl innovativ als auch rekonventionalisierend. So ist zum einen durch zahlreiche Online-Portale und digitale Sammlungen der Zugang zur historischen Überlieferung erleichtert und demokratisiert worden. Andererseits bleibt deren oberflächliche Nutzung oft hinter fachlichen Ansprüchen zurück. Mit dem Distanzunterricht in der Covid19-Pandemie hat sich eine Nutzung kurzer und ansprechender Lernvideos auf Instagram, Tik Tok und Youtube fortgesetzt, die einer Inhaltsübernahme Vorschub leistet. In Social Media wird Plausibilität über sprachliche Mittel behauptet und nicht
Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen digitaler Repräsentationen für einen triftigen und konstruktivistischen Umgang mit Geschichte soll daher eine fachlich souveräne Nutzung digitaler Sammlungen und Bildungsportale adressiert werden. Medienpädagogische Konzepte der Reflexions-, Kritik- und Urteilsfähigkeit werden dabei mit dem Ziel der Förderung eines reflektierten und reflexiven Geschichtsbewusstseins fachspezifisch betrachtet.
Literatur: Anke John, Tatjana Tönsmeyer: Zeithistorische Portale und digitale Sammlungen. Zu den Herausforderungen historischer Erkenntnis durch die Digital Humanities. https://dhnsportal.hypotheses.org (2022) Gerhard Tulodziecki, Bodo Herzig, Silke Grafe: Medienbildung in Schule und Unterricht, 3., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Bad Heilbrunn 2021. |