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Die Erbengesellschaft: Status, Reichtum und Herkunft - qualitativ erforscht - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Lehrforschungsprojekt Langtext
Veranstaltungsnummer 213037 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 4
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 10:00 bis 14:00 w. 04.04.2023 bis
04.07.2023
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 274   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Di. 09:00 bis 10:00 Einzel-V. 06.06.2023 bis
06.06.2023
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 129   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
van Dyk, Silke, Universitätsprofessor, Dr.disc.pol. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Zum Inhalt:

Erben und Erbschaften spielen für die Reproduktion und Verschärfung sozialer Ungleichheit im Gegenwartskapitalismus eine zentrale Rolle, wobei mit Bourdieu gesprochen nicht nur ökonomisches Kapital, sondern auch kulturelles und soziales Kapital vererbt wird. Vor diesem Hintergrund ist zuletzt über die Entstehung einer „Erbengesellschaft“ diskutiert worden. Die zunehmende Konzentration von Privatvermögen, das im Generationentransfer vererbt wird, stellt ebenso wie die wachsende Herkunftsabhängigkeit der Bildungsbiografie zentrale Prämissen der sich als Leistungsgesellschaft beschreibenden modernen Gesellschaft in Frage und strukturiert die Klassengesellschaft in neuer Weise.

Erben ist zugleich ein zutiefst persönliches und privates Thema, häufig verbunden mit dem Tod nahestehender Personen und eng verschränkt mit Generationenbeziehungen und Familienverhältnissen. Die Weitergabe von sozialem und kulturellem Kapital vollzieht sich wiederum häufig unbewusst und wird von Akteuren nicht notwendig als Privileg erfahren. Nicht zuletzt spielt beim Thema Erben auch der Objekt- und Dingbezug eine zentrale Rolle, wissen wir aus der Forschung doch, dass es einen großen Unterschied macht, ob es um das Elternhaus oder Objekte mit persönlichem Bezug und Geschichte geht oder um Aktienpakete und Finanzvermögen. Der Wert von Erbschaften bemisst sich nicht ausschließlich am Tausch- und Marktwert, sondern am persönlichen Gebrauchswert und Erfahrungshintergrund.

Der Gegenstand „Erben und Erbengesellschaft“ umfasst so unterschiedliche Themen wie die (zunehmende) Vermögenskonzentration, Reproduktion von Reichtum, Auseinandersetzungen um die politische Regulierung und Besteuerung von Erbschaften, Erbschaftskonflikte in Familien, die Auseinandersetzung mit konkreten Erbstücken und Gütern (z.B. dem Elternhaus, wertvollem Schmuck, Erinnerungsstücken, Unternehmensanteilen etc.), soziale Herkunft und Bildungsungleichheit, Konstituierung von Generationenbeziehungen, Fragen von Leistung und Gerechtigkeit, die Geschlechtsspezifik des Erbens u.v.m.

Methodologie und Methode:

In dieser Lehrforschung lernen Sie qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden kennen und zwar mit einem Schwerpunkt auf der Erhebung und Auswertung von Interviews, wobei unterschiedliche Interviewformen und interaktive Formate eine Rolle spielen werden: Neben problemzentrierten und biographischen Einzelinterviews werden wir mit Expert*inneninterviews und Gruppendiskussionen arbeiten. Wir machen uns in methodologischer Hinsicht mit dem Forschungsfokus, den Fragen und Perspektiven qualitativer Forschung vertraut, um dann verschiedene, konkrete qualitative Methoden und die mit ihnen verbundene Forschungsprogrammatik kennenzulernen, so insbesondere die Grounded Theory und die Dokumentarische Methode.

Organisation des Forschungsprozesses:

Im Sommersemester lesen wir zunächst Grundlagenliteratur zu Erben und Erbengesellschaft, angefangen von historischen Perspektiven auf das Thema über sozial- und gerechtigkeitstheoretische Fundierungen bis hin zu empirischen Studien, die sich mit Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen, konkreten Erbstücken/Objekten der Übertragung sowie Familien- und Generationenverhältnissen befassen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf solchen Studien zu Erben und Erbengesellschaft, die konkrete Einblicke in die qualitative Forschung zu diesem Themenfeld geben. Die letzten vier Sitzungen des Sommersemesters sind der Einführung in das Feld der qualitativen Sozialforschung im Allgemeinen sowie in konkrete Erhebungsmethoden im Besonderen gewidmet. Die empirische Forschungsarbeit, die in den Sommersemesterferien mit der Erhebung (problemzentrierter oder biografischer) Einzelinterviews beginnt, ist in Forscher*innen-Teams, bestehend aus in der Regel vier Studierenden organisiert. Die Teams werden entlang Ihrer thematischen Interessen bis zum Ende des Sommersemesters gebildet und organisieren die Themenkonkretisierung, die Erstellung eines Forschungsexposés und den weiteren Forschungsprozess gemeinsam. Jede*r Studierende erhebt ein Interview, so dass sie pro Gruppe eine empirische Basis von vier Interviews haben. Die Erhebung während der vorlesungsfreien Zeit steht natürlich einem Praktikum oder auch einem längeren Urlaub nicht entgegen.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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