Kommentar |
Bachelor
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BA_KG 2 B, BA_KG 4 B
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Master
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MKG 3 B, MKG 4 B, MWKG
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Zwischen der Französischen Revolution und dem Ersten Weltkrieg haben Industrialisierung, Kolonialismus und Kapitalismus die Städte sichtbar verändert. Insbesondere (halb)öffentliche Räume gewannen an Präsenz und Bedeutung. Eine Reihe neuer Raumtypen entstand, etwa Kinos, Bahnhöfe und öffentliche Museen. Zugleich erlebten ältere Raumtypen wie Kaffeehäuser, Parksund Straßen eine grundlegende Transformation. Kultur- und Freizeitangebote wurden für ein immer breiteres Publikum erschwinglich und erhielten einen festen Platz in der Stadtlandschaft.
Das Seminar bündelt aktuelle Erkenntnisse aus der Architektur- und Raumgeschichte, Stadt- und Alltagsgeschichte. Anhand von zehn ausgewählten Raumtypen wie Straße, Einkaufspassage, Spielplatz, Kaffeehaus, Park und Bahnhof werden wir uns mit der Demokratisierung des Zugangs zum öffentlichen Raum, seiner Kommerzialisierung und seiner politischen Bedeutung auseinandersetzen. Die geographische Spanne der Beispiele reicht vom Osmanischen Reich, der Habsburger Monarchie über das Deutsche Kaiserreich und die britischen Kolonialgebiete bis zu nord- und südamerikanischen Orten. Im Rahmen des Seminars findet eine Exkursion zum Bahnhof Bebra in Hessen statt. |
Literatur |
Einführende Literatur: Zeynep Çelik: New Public Spaces, in: Dies.: Empire, Architecture, and the City: French-Ottoman Encounters 1830-1914, Seattle 2008, S. 116-158. Alexa Geisthövel/Habbo Knoch (Hrsg.): Orte der Moderne: Erfahrungswelten des 19. und 20. Jahrhunderts, Frankfurt a. M. 2005. Alexandra Staub: Public Space, in: Dies.: Conflicted Identities: Housing and the Politics of Cultural Representation, London 2015, S. 24-57. Derek Wall: The Commons in History: Culture, Conflict, and Ecology, Cambridge/London 2014. |