Kommentar |
Bachelor
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BA_KG 2 B, BA_KG 4 B, BA_VK 2
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Master
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MKG 3 B, MKG 4 B, MWKG, MVK 4
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Die Wege des Balkans und des deutschsprachigen Raums kreuzen sich seit Jahrhunderten, sei es die Präsenz der Habsburger Monarchie auf dem Balkan, die Besetzung, Zwangsarbeit und Kollaboration im Zweiten Weltkrieg oder das sogenannte Gastarbeiterabkommen während des Kalten Kriegs. Statt Migration zwischen den beiden Räumen als Ausnahme zu behandeln, wird sie im Seminar durch eine Fülle an Beispielen als eine historische Konstante erörtert.
Das Seminar folgt konkreten Personen und ihren Handlungen in ihren spezifischen Lebenswelten, von der Frühen Neuzeit bis in die jüngste Vergangenheit – schreiben, studieren und forschen, reisen, in der Fabrik arbeiten, Bürokratieapparate aufbauen, Krieg führen, in den Untergrund gehen, essen, trinken, lachen. Im Mittelpunkt steht die Spannung zwischen globalen Machtasymmetrien und individuellen Spielräumen.
Auf der theoretischen Ebene werden wir uns mit der Anwendung postmigrantischer Ansätze in kulturhistorischer Forschung beschäftigen und ihre Vor- und Nachteile im Vergleich etwa zu Ansätzen der transnationalen Geschichte und EntangledHistory, diskutieren. |
Literatur |
Einführende Literatur: Özkan Ezli: Warum eine Kulturgeschichte der Migration notwendig ist, in: Dies.:Narrative der Migration: Eine andere deutsche Kulturgeschichte, Berlin 2022, S. 688-714.Maria Todorova: Scaling the Balkans: Essays on Eastern European Entanglements, Leiden/Boston 2018.Mirna Zakic/Christopher A. Molnar (Hrsg.): German-Balkan Entangled Histories in the Twentieth Century, Pittsburgh 2020. |