Kommentar |
Große deutsche Supermärkte kleben Regenbogenfahnen an ihre Eingangstüren, die deutsche Bahn wirbt offensiv mit People of Color und „Diversity“ ist als wohlklingendes Modewort in aller Munde. Das sogenannte Diversitymanagement ist zum Kerninstrument in Personalführung und PR zahlreicher großer Unternehmen in der westlichen Hemisphäre geworden. Dennoch und gerade deswegen geraten Ansätze des Diversitymanagements regelmäßig in Kritik, denn sie scheinen vor allem neoliberalen Ideologien in die Hände zu spielen und weniger soziale Gerechtigkeit als vielmehr maximalen Profit kapitalistischer Unternehmen im Blick zu haben. In diesem Seminar wollen wir uns deshalb fragen, wie soziale Gerechtigkeit nachhaltig und umfassend gefördert werden kann. Wir werden uns dazu den Konzepten der Intersektionalität und der Diversität mithilfe verschiedener Theoretiker*innen wie zum Beispiel Kimberlé Crenshaw, Patricia Hill Collins oder Naika Foroutan annähern. Durch die Rezeption von Theorien sozialer Ungleichheit aus verschiedenen kulturellen Kontexten und die darauffolgende informierte Reflexion aktueller unternehmerischer Praxis werden die Teilnehmenden dazu befähigt, Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze des Diversitymanagements aus intersektionaler Perspektive zu analysieren. Sie können begründete Kritik formulieren und letztendlich auch alternative Konzepte für den Umgang mit Diversität in verschiedenen sozialen Kontexten entwerfen. |