Kommentar |
Philosoph*innen treten in zahlreichen öffentlichen Debatten der Gegenwart auf. Neben Fake News und Verschwörungstheorien können dabei auch demokratische Grundwerte wie Meinungsfreiheit, oder diskriminierende Ideologien wie Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus im Zentrum der Diskussion stehen. In den vergangenen Jahren sind zudem zahlreiche (digitale) Formate (Podcasts, Fernsehsendungen, philosophische Fragenstellung sowie philosophische Stellungnahmen zu gesellschaftlich brisanten Themen) entstanden, in denen philosophisches Wissen für die Öffentlichkeit aufbereitet zur Verfügung gestellt wird. Daran anschließend bildet sich unter dem Begriff einer „Public Philosophy” in Deutschland derzeit ein Forschungsfeld heraus, das nach Methoden und Formaten sucht, um philosophisches Wissen für alle verständlich zu machen.
Wir möchten in diesem Oberseminar kritisch auf die Rolle der Philosophie in der Öffentlichkeit reflektieren. Wie kann „Public Philosophy” nicht bloß als Aufklärung der Öffentlichkeit verstanden werden, sondern selbst als Teil gesellschaftlicher Praxen, als Philosophie „in der” und „mit der” Öffentlichkeit? Im Oberseminar wollen wir 1) aktuelle Konzeptionen und Formate der Public Philosophy analysieren. 2) uns dem Verhältnis von Philosophie und Öffentlichkeit theoretisch annähern und untersuchen, wie genau das Verhältnis von Philosophie und Öffentlichkeit gedacht wird. 3) die Traditionen öffentlichen Philosophierens (Antike, aber auch „Popularphilosophie”, „Damenphilosophie” etc.) und ihre philosophischen Kritiken in den Blick nehmen. In der Erarbeitung dieser Themen geht es uns darum, selbst über praktische Formate des Philosophierens nachzudenken.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung im Thüringer Wald in Böhlen statt (Donnerstagmittag bis Samstagnachmittag). Vorbereitungssitzungen in Jena: 26.4.23: 18 bis 21 Uhr; 10.5.: 18 – 21, 24.5.: 18--21 Uhr, sowie eine Nachbereitungssitzung am 7.6.: 18-21 Uhr. Block in Böhlen: 1.-3.6.23 |