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Syllogistische Logik: Kant, Euler, Schopenhauer - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 212661 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine ausblenden Di. 16:15 bis 17:45 w. 04.04.2023 bis
04.07.2023
Zwätzengasse 12 - Z12   findet statt  
Einzeltermine:
  • 04.04.2023
  • 11.04.2023
  • 18.04.2023
  • 25.04.2023
  • 02.05.2023
  • 09.05.2023
  • 16.05.2023
  • 23.05.2023
  • 30.05.2023
  • 06.06.2023
  • 13.06.2023
  • 20.06.2023
  • 27.06.2023
  • 04.07.2023
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kienzler, Wolfgang, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

Das Seminar gibt eine Einführung in die traditionelle, syllogistische Logik. Als Rahmen dient Kants Logik (Jäschelogik), und zwar die Allgemeine Elementarlehre und die Allgemeine Methodenlehre, § 1-120. Die umfangreiche Einleitung werden wir weitgehend übergehen.

Wir werden nacheinander die Lehre von den Begriffen, von den Urteilen, und von den unmittelbaren Schlüssen, sowie von den mittelbaren (Vernunft)Schlüssen durchgehen.

Für die Behandlung der syllogistischen Schlüsse, die bei Kant übergangen werden, weil Kant nur die erste Figur anerkennt, werden wir die Darstellung bei Euler mit Kreisen zugrunde legen - und noch eine weitere traditionelle Version (to be announced). Dabei werden wir die Eigenart der vier Figuren anhand konkreter Beispiele kennenlernen (evtl. nach der Erläuterung Lamberts).

Als spezielles Problem werden wir die Frage der singulären Sätze, die von Einzelnem handeln, behandeln: "Sokrates ist weise". Eine Frage lautet: ist hier über den Namen von einer Person die Rede (Eulers Deutung), oder muss man solche Sätze so deuten, dass zunächst ein Individualbegriff gebildet werden muss, damit überhaupt en Urteil gebildet werden kann (Schopenhauers Deutung)? Diese Frage ist deshalb so folgenreich, weil seit Frege singuläre Sätze den Ausgangspunkt der Logik bilden: Erst durch die Einführung von Variablen in singuläre Sätze entsteht logische Allgemeinheit. Die traditionelle Logik dagegen beginnt mit Begriffen, die bereits wesentlich allgemein sind: "Alle Menschen sind sterblich". Singuläre Sätze erscheinen aus diser Perspektive als Sonderfall, der eigentlich (aufgrund der fehlenden Allgemeinheit) nicht zur Logik gehört.

Übersicht:

Teil I: Kants Darstellung und Kritik der Syllogistik

In seinem Aufsatz über die "Spitzfindigkeit der syllogistischen Figuren" (1762) gibt kant zugleich eine Einführung in die Logik überhaupt. Mit der Besprechung dieses Textes werden wir beginnen. In Moodle finden sich die zugehörigen Dateien.

 

Teil II: Einübung in die elementare syllogistische Technik

Wir versuchen, eine gewisse Geläufigkeit im Umgang mit der Syllogistik zu gewinnen.

Unmittelbare Schlüsse: Konversion, Kontraosition, usw.

Syllogismen: Die vier Figuren des Syllogismus, gültige und nicht gültige Modi der Syllogismen,

Prüfverfahren für Gültigkeit A: Die Merkverse aus dem Mittelalter mit der Liste der gültigen Modi und ihrer Rückführung auf die erste Figur

Es werden Beispiele verschiedener Logikbücher und Darstellungen der Logik bearbeitet: Logik von Port-Royal (1662 / 1685), Euler, Briefe an eine deutsche Prinzessin (1768), Schopenhauer, Vorlesungen Bd. 1 (1820), und andere.

Prüfverfaren für Gültigkeit B: geometrische Veranschaulichung, etwa durch Eulers Kreise

Hypothetische und disjunktive Schlüsse

Frage nach den Grundprinzipien der Logik: Dictum de omni et nullo, Prinzip der Kontradiktion, Tertium non datur (gilt syllogistisch nicht unbedingt), Duplex negatio affirmat (kommt nicht vor; wenn es vorkäme, würde es nicht gelten)

Teil III: Die Syllogistik als unfruchtbare Vorstufe, oder als die eine  wahre "formale Logik"?

Im zweiten Teil werden wir die Vorschläge von Michael Wolff behandeln, der in seinem Buch Anhandlung übr die Prinzipien der Logik (3. A. 2023) die Syllogistik (in seiner eigenen Rekonstruktion) als die wahre eine formale Logik ansieht. Er vertritt einen "logischen Monismus" gegnüber der heute vorherrschenden Tendenz, lediglich von einer Vielzahl möglicher logischer Systeme zu sprechen. Ein Aufsatz von Wolff befindet sich in Moodle.

Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass bei Sätzen über Nichtexistierendes sowohl der Satz als auch die Verneinung dieses Satzes falsch ist. (Darum gilt das Tertium non datur in der Syllogistik nicht.)

 

 

Hinweis: Die erste Sitzung am 4. April findet über Zoom statt. Es gibt darin eine Vorbesprechung und einen ersten Überblick über die vorgesehenen Themen

Link: Thema: Wittgenstein: Über Gewißheit

Uhrzeit: 3.Apr. 2023 02:00 PM Amsterdam, Berlin,

Zoom-Meeting beitreten

https://uni-jena-de.zoom.us/j/67468607025

Meeting-ID: 674 6860 7025

Kenncode: 751469

Literatur

Kant, Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, herausgegeben von G.B. Jäsche, 1800 [Jäsche gab die Logik nach Kants Anweisungen heraus.]

Euler, Briefe an eine deutsche Prinzessin, 101-110. Brief [Moodle]

Schopenhauer, Vorlesungen, Teil 1: Theorie des gesamten Vorstellens und Erkennens, Kapitel 3: Die Logik

Wolff, Michael: Abhandlung über die Prinzipien der Logik, 2004, 3. A. 2023, Klostermann.

Wolff, Michael, Einführung in die Logik, Beck, München, 2013 [Nicht so sehr eine Einführung in die logische Technik zum Aufgabenlösen, sondern eher eine Erklärung und Einführung in die Deutung der Syllogistik durch Wolff.]

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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