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Ideologiekritik als Gesellschaftskritik - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 212582 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 30 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 12:15 bis 13:45 w. 04.04.2023 bis
04.07.2023
Zwätzengasse 12 - Z12   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hetmank-Breitenstein, Peggy , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

Der Ausdruck „Ideologie” bezeichnet eines der wichtigsten und zugleich umstrittensten Konzepte der Marxschen Theorie. Eine Ursache seiner Mehrdeutigkeit liegt sicherlich darin, dass der mit ihm bezeichnete Sachverhalt bereits bei Marx äußerst komplex und disparat ist. Zu ihm gehören Inhalten und Formen "subjektiven" (z.B. die Überzeugung, eine freie, selbstbestimmte Person zu sein) sowie "kollektiven Bewusstseins" (z.B. religiöse Überzeugungen oder alltägliche Gemeinplätze), wissenschaftliche Theorien (z.B. philosophische, ökonomische etc.) und politische Programme (z.B. liberale, sozialistische Ideen), aber auch alltägliche Lebensvollzüge und Praktiken (z.B. Lohn- oder Sorgearbeit), soziale Institutionen bzw. Apparate (z.B. Schule, Parlament, Gesundheitswesen) oder sogar umfassende historische Vergesellschaftungsformationen (z.B. konkurrenzkapitalistische, fordistische etc.). Marx und auch die an ihn anschließenden ideologiekritischen Theorien gehen zudem davon aus, dass die Erscheinungsweisen des Ideologischen auf spezifische Weise dialektisch sind: Demzufolge stellt etwa ideologisches Wissen (z.B. eine marktliberale Theorie) reale soziale Sachverhalte einerseits auf spezifische Weise verkehrt dar (z.B. werden Logiken des Marktes oder Tausches als naturgegeben angesehen), ist aber andererseits doch in funktionaler Hinsicht so passend, dass es zur Stabilisierung oder Reproduktion gegebener (z.B. kapitalistischer) Verhältnisse beiträgt. Zudem sind Ideologien – so heißt es – sowohl (notwendig) wahr als auch falsch, denn sie dienen zwar der Legitimation falscher (das meint: leiderzeugender, entwürdigender, ausbeuterischer etc.) Verhältnisse, dennoch würde es ohne sie keinen Widerstand gegen diese geben können. Außerdem schließlich wird auch die Kritik an Ideologien auf eine merkwürdige, prima vista widersprüchlich erscheinende Weise dialektisch gedacht: Zumindest ernsthaften Ideologiekritiker:innen ist klar, dass sie selbst niemals ideologiefre sind, sondern inmitten ideologischer Komplexe stehen, die sie zugleich als solche reflektieren und erkennen müssen, sofern sie zur Emanzipation beitragen wollen.

Diese anspruchsvollen Konzepte von Ideologie und Ideologiekritik sowie ihre Anwendungen auf konkrete aktuelle Phänomene (z.B. auf Rassismus, Antisemitismus, Feminismus etc.) werden im Zentrum dieses Seminars stehen. Diskutieren werden wir Beiträge von Philosoph:innen, die Ideologiekritik im Anschluss an Marx als emanzipatorische Gesellschaftskritik verstehen und praktizieren, darunter u.a. Theodor W. Adorno, Nancy Fraser, Rahel Jaeggi, Sally Haslanger, evtl. Frigga Haug, Gayatri Chakravorty Spivak, Silvia Federici.

Literatur

Einführende Lektüre und eine Zusammenstellung der Quellen, die wir im Seminar erarbeiten und diskutieren, stehen zu Beginn des Semesters im Moodle bereit.

Bemerkung

ACHTUNG: Das Seminar beginnt am 11. April.

Die Sitzung am 4. April dient der selbständigen Orientierung im Moodle-Raum sowie der vorbereitenden Lektüre der dort bereitgestellten Einführungstexte.

Leistungsnachweis

Der workload (Arbeitsaufwand) zum Seminar beträgt laut Modulhandbuch 150 h, davon 30 h Präsenzzeit    

Die Prüfungsleistung besteht (1.) aus der Klärung eines Schlüsselbegriffs einer der im Seminar behandelten Positionen (z.B.: Was versteht A unter "Ideologie"?/ Wie verwendet A den Ausdruck "Ideologie"?; (2.) einem Protokoll zu einer Seminarsitzung; (3.) einer Hausarbeit (mit Exposé inkl. Literaturliste) ODER schriftl./ mndl. Prüfung.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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