Dem Verhalten der evangelischen Kirchen im nationalsozialistischen Staat kommt nicht nur angesichts der Erinnerung an die Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 90 Jahren eine elementare Bedeutung zu. Wie sich Christinnen und Christen zur staatlichen Gleichschaltung, in den aufkommenden theologischen Debatten sowie zur beginnenden Verfolgung von Jüdinnen und Juden positionierten, wirft darüber hinaus grundlegende Fragen der christlichen Theologie auf.
Inwiefern und aus welchen Motiven haben sich einzelne Akteure oder ganze Kirchenleitungen mit dem NS-Staat arrangiert oder dagegen Widerstand geleistet? Welche Theologie und Ziele verfolgten die „Deutschen Christen“, welche die „Bekennende Kirche“? Welche Rolle spielten Dokumente wie die Barmer Theologische Erklärung oder der Ansbacher Ratschlag im sog. „Kirchenkampf“?
Die Übung versucht durch die Lektüre und Diskussion von elementaren Quell- und Schlüsseltexten diesen für die Kirchen- und Theologiegeschichte relevanten Fragen nachzugehen. Dabei wird auf herausragende evangelische Akteure dieser Zeit ebenso eingegangen wie auf Hilfsmittel und Methoden der kirchlichen Zeitgeschichte. |