Kommentar |
Kriege und Schlachten sind im Laufe der Geschichte immer wieder als identitätsstiftende Ereignisse im Sinne eines „wir gegen die“ verklärt worden. Insbesondere die militärischen Auseinandersetzungen des Mittelalters mussten – vor allem im 19. Jahrhundert – vermehrt als Nationalmythos herhalten. Im Seminar werden die Hintergründe und Verläufe bedeutender mittelalterlicher Schlachten untersucht und ihre Wirkungsgeschichten in der Neuzeit kritisch diskutiert. Von der vermeintlichen „Rettung des Abendlandes“ in der Schlacht von Tours und Poitiers (732), über die zu einer Oper inspirierende Schlacht von Legnano (1176), bis hin zum brechenden Eis auf dem Peipussee (1242), wird dabei eine Reise quer durch Europa unternommen.
Einführende Literatur: Martin Clauss, Militärgeschichte des Mittelalters, München 2020. Gerd Althoff (Hrsg.), Krieg im Mittelalter, Darmstadt 2017. |