Die Bezeichnung „postkolonial” steht hermeneutisch für ein Vorverständnis im Prozess des Verstehens,
⇒ das Wirklichkeit vorgängig auf offene und verborgene Machstrukturen in Konstruktionen von ausgrenzender Andersheit analysiert und
⇒ auf eine Parteinahme für unterdrückte Personengruppen zielt.
Grundlage für eine Konzeption postkolonialer BILDUNG ist ein kritisch-operativer Bildungsbegriff.
In einem kritisch-operativen Verständnis von Bildung wird der Umgang mit eigenen Vor-Urteilen als zentrale Herausforderung menschlichen Verstehens identifiziert.
Freiheit und daraus resultierende Verantwortlichkeit für das eigene Verstehen bilden die Grundlage dafür, die eigenen Vor-Urteile kritisch zu prüfen.
In diesem Prüfprozess sollen diesmal Fragen der Identitätskonstruktion anhand einer Ganzschriftenlektüre von Kwame Anthony Appiahs Publikation "Identitäten. Die Fiktionen der Zughörigkeit" in Mittelpunkt gerückt werden.
„Das Seminar schließt mit einer Fortbildung zum Thema „Otherinprozesse“ ab. Dafür sind zwei Einzeltermine angesetzt: Montag, 03.07., 14-20 Uhr und Dienstag, 04.07., 08-12 Uhr. Der Workshop wird vom Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC-Thüringen) gegeben. Weitere Informationen hierzu folgen zu Semesteranfang. |