Kommentar |
In der Übung werden wir uns mit den Ursprüngen, Debatten, Quellen und Methoden der internationalen Forschung über den NS-Massenmord an den Jüdinnen und Juden beschäftigen. Die Erforschung dieser NS-Verbrechen begann nicht erst in den 1960er Jahren, sondern bereits unmittelbar nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges in (Ost-)Europa. Verschiedene Überlieferungen (von schriftlichen und mündlichen Interviews über Memoiren und wissenschaftlichen Studien) werden in der Übung quellenkritisch erschlossen. Welche Rolle spielte die jüdische Perspektive in der internationalen Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Europa, Israel, den USA, Australien oder Afrika? Wie wurde der NS-Massenmord als Thema der Zeitgeschichte verhandelt und welche Kontroversen prägten und prägen die Holocaust Studies?
Einführende Literatur: David Bankir, Dan Michman (Hrsg.): Holocaust Historiography in Context. Emergence, Challenges, Polemics and Achivements, Jerusalem 2008; Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung, Göttingen 2003; Regina Fritz, Éva Kovács, Béla Rásky (Hrsg.): Als der Holocaust noch keinen Namen hatte / Before the Holocaust had its Name. Zur frühen Aufarbeitung des NS-Massenmordes an Jüdinnen und Juden / Early Confrontations of the Nazi Mass Murder of the Jews, Wien 2016; Wendy Lower: The History and Future of Holocaust Research, in: TabletMag, URL: https://www.tabletmag.com/sections/arts-letters/articles/history-future-holocaust-research |