Kommentar |
Das Seminar gibt einen Einblick in Methoden und Befunde aktueller Schulbuchanalysen und es führt an einen produktiven und reflektierten Umgang mit dem „Leitmedium des Geschichtsunterrichts“ heran. Im Anschluss untersuchen die Teilnehmenden selbstgewählte Lehrbuchkapitel zum Thema Krieg, wobei alle Schulstufen und Epochen möglich sind. Es werden so exemplarisch und vergleichend geschichtsdidaktische Prinzipien wie etwa Multiperspektivität, das vermittelte Methodenwissen und die Medienauswahl analysiert und Deutungen herausgearbeitet, die die Frage nach der Art und Weise einer Tabuisierung von Krieg und Gewalt betreffen. Ein aktueller Bezug ergibt sich aus dem Ukrainekrieg: Schüler:innen bringen seither grundsätzliche Fragen und Emotionen mit in den Unterricht, auf die Schulbuchverlage mit einer Aktualisierung des Lernangebotes reagiert haben.
Literatur: Bernd Schönemann / Holger Thünemann: Schulbucharbeit. Das Geschichtslehrbuch in der Unterrichtspraxis, Schwalbach/ Ts. 2010. Etienne Schinkel: Holocaust und Vernichtungskrieg. Die Darstellung der deutschen Gesellschaft und Wehrmacht in Geschichtsschulbüchern für die Sekundarstufe I und II, Göttingen 2018. |