Peter „der Große“ steht bis heute für Wandel und Umbruch in der russischen Geschichte: Zar Peter I. beförderte den Wandel Russlands zum Imperium, er verordnete den Bruch mit Konventionen in Kultur und Politik und beschleunigte den Strukturwandel in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft – er steht für den „Wandel nach Westen“. Seine Reformen ebneten den Weg für Russland in die europäische Politik und den Austausch mit seinen westlichen Nachbarn. Zugleich warf er sein eigenes Land in eine Epoche blutiger Kriege und unterwarf gewaltsam neue Provinzen dem Einfluss St. Petersburgs. Das Seminar diskutiert auf Grundlage deutsch- und englischsprachiger Quellen das innen- und außenpolitische Wirken Peters I. und wirft auch einen Blick sowohl auf die Voraussetzungen als auch die Folgen seiner Reformpolitik. Inwieweit setzte Peter I. den Weg seiner Vorgänger fort und welche Rolle spielt „der Westen“ bei der Erklärung und Beschreibung seines Wirkens?
Literatur: Lindsey Hughes: Peter the Great. A Biography New Haven 2002; James Cracraft: The Revolution Peter the Great. Cambridge MA 2003. Erich Donnert: Peter (I.) der Große, in: Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren: 1547-1917. München 1995, S. 155-178. |