Kommentar |
Die Bibel ist kein Ethik-Handbuch. Dennoch finden wir im Neuen Testament richtungsweisende Narrative, wiederkehrende Normen, Begründungsstrukturen und überindividuelle Geltungsansprüche. Ziel des Hauptseminars ist es, sich auf die Spur dieser „impliziten Ethik“ zu machen. Nach einer methodischen Einführung werden dabei zentrale Texte gelesen (wie z.B. die Bergpredigt, die paulinischen Aussagen zu „Geist“ und „Fleisch“, die johanneischen Texte zur Nachahmung Christi u.a. in Form von Fußwaschung, etc.) und wichtige Themen diskutiert (z.B. göttliches und menschliches Handeln in der Ethik, Armut und Reichtum, Gerechtigkeit und Frieden, Liebe, Sexualität, Ehe & Familie, Konfliktlösung innerhalb der Gemeinde, Nähe und Distanz zwischen Gemeinde und Gesellschaft). Schließlich wird nach dem inspirierenden Potential der ethischen Texte des Neuen Testaments für Kirche und Gesellschaft heute gefragt. Dazu wird (mindestens) ein praktisches hermeneutisches Modell vorgestellt, das kritisch diskutiert und auf die verschiedenen thematischen Aussagen angewandt wird. |