Kommentar |
Bertolt Brecht ist ein gleichermaßen bekannter wie verkannter Autor. Dass seine Werke bis heute ein beliebter Schulstoff sind, wird durch die verbreitete Auffassung begünstigt, sie wollten eine moralische Lehre vermitteln, seien also eine Art literarische Didaktik. Je genauer man sich seine Texte ansieht, desto schwerer lassen sich diese jedoch auf eine eindeutige Aussage festlegen und desto deutlicher wird, dass ihnen ein ganz anderes Verständnis von ‚Lehrhaftigkeit‘ zugrunde liegt. Im Seminar werden wir ausgewählte Werke des Autors in Hinblick auf ihre spezifische Wirkungsästhetik besprechen. Neben einzelnen Gedichten und den Keuner-Geschichten zählen dazu Dramen wie die Dreigroschenoper und das Leben des Galilei. Unter fachdidaktischen Gesichtspunkten wollen wir einerseits die Eignung der Texte und die Auswahlkriterien für den Deutschunterricht diskutieren. Andererseits sollen verschiedene Unterrichtsmethoden erprobt werden, die für die Schulpraxis relevant sind. In der fachdidaktischen Reflexion werden Ziele, Inhalte und Methoden im Zusammenhang betrachtet. |