Politische Karrieren – verstanden als Abfolge von Positionen in der verberuflichten Politik – sind vielgestaltig, verlaufen in unterschiedlichen Richtungen und auf verschiedenen Ebenen. Dennoch lassen sich Karrieremuster ausmachen. Sie sind einerseits Ausdruck von Chancenstrukturen in der Gesellschaft, andererseits Signalwirkungen für die Erwägungen und Entscheidungen der Bewerber:innen um politische Ämter haben.
Im Seminar werden wir uns insbesondere mit den Logiken, Voraussetzungen sowie den individuellen und gesellschaftlichen Folgen solcher Karrieremuster in der Politik beschäftigen. Im Zentrum unserer empirischen Analyse werden Karrieren in der Bundesrepublik Deutschland sowie ausgewählten europäischen und einzelnen außereuropäischen Staaten stehen. Dabei nutzen wir u.a. Zugänge der Repräsentationsforschung, der Berufssoziologie und der vergleichenden Elitenforschung.
Leitfragen werden u.a. sein: Nach welchen Kalkülen erfolgen Karriereentscheidungen in der Politik? Welche Rolle spielen dabei Parteien, systemische Merkmale und die politische Kultur? Welche Politikertypen sind mit bestimmten Karriereverläufen verbunden? Worin unterscheiden sich politische Karrieren von Karrieren in anderen gesellschaftlichen Segmenten und welche Schnittmengen bestehen? Welchen Einfluss haben Karrieremuster auf die politischen Entscheidungsprozesse und die Ergebnisse von Politik?
Von den Teilnehmer:innen werden ein genuines Interesse am Seminarthema und die Bereitschaft zu umfangreicher Lektüre erwartet. Die eigenständige, datengenerierende und forschungsorientierte Bearbeitung von Themen wird ausdrücklich begrüßt. Es ist geplant, einzelne Sitzungen in englischer Sprache durchzuführen.
Sprechstunden: nach den Sitzungen oder nach individueller Vereinbarung |