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PRAESENZ (PRESENCE): Briefromane des 18. Jahrhunderts - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 206107 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 24 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 14:15 bis 15:45 w. 19.10.2022 bis
08.02.2023
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 221   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Folie, Sandra , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Während Briefe heute konventionell und altbacken erscheinen und fast nur noch in formalisiert-distanzierter Weise (z.B. rechtlichen Angelegenheiten) zum Einsatz kommen, stellten sie im ausgehenden 18. Jahrhundert eine subjektive, stark individualisierte „Antikunst“ (Mattenklott) zu sogenannten „Briefstellern“ (=Anleitungen und Muster für Briefe) dar, die strikt vorgaben, was zu welchen Anlässen in welcher Form und mit welchen Worten ausgedrückt werden konnte. Briefschreiber*innen wandten sich bewusst gegen deren feste Regeln für Ausdruck, Form und Sprache und entschieden sich stattdessen für eine freie und individuelle Ausdrucksform.
Der Briefroman oder „Roman in Briefen“, wie er zunächst genannt wurde, feierte diese Entwicklung, und Europa feierte ihn. Über England und Frankreich nach Deutschland gelangt, sollte er zu einer der erfolgreichsten literarischen Gattungen des 18. Jahrhunderts und zu einer der wichtigsten Ausdrucksformen der Epoche der Empfindsamkeit werden. Die Literarisierung der Alltagskommunikation führte außerdem zu einer durchgreifenden „Feminisierung“ der literarischen Kultur: Die Literatur hörte auf, „eine Domäne von gelehrten Männern zu sein, die in ausschließlich männlichen Interaktionsgemeinschaften (von Männern und unter Männern) literarisch sozialisiert worden sind.“ (Stiening/Vellusig 2008).
Im Seminar beschäftigen wir uns eingehend mit den wohl prominentesten deutschsprachigen Briefromanen des 18. Jahrhunderts: Sophie von La Roches „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ (1771) und Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774). Dabei erproben wir Verfahren der literaturwissenschaftlichen Textanalyse, besprechen Probleme der Editorik, üben den Umgang mit Forschungsliteratur und entwickeln Fragestellungen für eine wissenschaftliche Hausarbeit.

Literatur

als Textgrundlage anzuschaffen:

  • Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Hrsg. von Barbara Becker-Cantarino. Stuttgart: Reclam 2006 (ISBN: 978-3-15-007934-8)
  • Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther. Nachwort von Ernst Beutler. Stuttgart: Reclam 2001 (ISBN: 978-3-15-000067-0)

zum Überblick (müssen nicht gekauft werden – es werden Scans zur Verfügung gestellt):

  • Gottfried Willems: Geschichte der deutschen Literatur. Bd. 3: Goethezeit. Köln u.a.: Böhlau 2013.
  • Barbara Becker-Cantarino: Meine Liebe zu Büchern: Sophie von La Roche als professionelle Schriftstellerin. Heidelberg: Winter 2008.
Bemerkung

S – NDL I.1/2 zur V BIRKNER

Zum Seminar gehört ein Tutorium. Die Termine dafür werden im Seminar vereinbart.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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