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PRÄSENZ: Helmuth Plessners politische Philosophie - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 205521 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 16:15 bis 17:45 Einzel-V. 18.10.2022 bis
18.10.2022
    findet statt

ONLINE: Vorbesprechung!

 
Einzeltermine anzeigen kA. 10:00 bis 16:00 Block+SaSo 10.12.2022 bis
11.12.2022
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Einzeltermine anzeigen kA. 10:00 bis 16:00 Block+SaSo 21.01.2023 bis
22.01.2023
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Coomann, Nicholas , M.A. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

Helmuth Plessners politische Philosophie vertritt ein Primat der Distanz. Nicht Nähe, Unmittelbarkeit und Authentizität bilden für ihn die Maßstäbe funktionierender sozialer Gebilde. Vielmehr ist es ein fragiles, immer der Möglichkeit des Scheiterns ausgesetztes Spiel mit Grenzen, Masken und Abstandsgeboten, das den Menschen in der Moderne einen humanen Verkehr mit- und untereinander ermöglicht. Mit Begriffen wie "Zeremoniell", "Prestige", "Diplomatie" und "Takt" beschreibt er ein Regelsystem, das den Einzelnen samt seines Inneren in eine Schutzschicht hüllt und Angriffe abhält, die ihn mit der Gefahr der Lächerlichkeit bedrohen. Gegen eschatologische Gemeinschafts-Idolatrien, wie sie zu Plessners Zeit in Formen des Sozialismus und Nationalismus zu Tage treten, wendet er ein Pathos der Gesellschaft, in der Kühle, Künstlichkeit und Anonymität das Verhalten regulieren. Es ist durchaus treffend, wenn Helmut Lethen diesen ungewöhnlichen Ansatz im politischen Denken des zwanzigsten Jahrhunderts als "Mantel- und Degenstück der neuen Sachlichkeit" bezeichnet.

Die beiden zentralen Bücher, in denen Plessner seine politische Theorie und Sozialphilosophie entfaltet, gehören in den Entstehungskontext seiner Philosophischen Anthropologie und stehen mit dieser in einem engen Korrespondenzverhältnis: "Die Grenzen der Gemeinschaft. Eine Kritik des sozialen Radikalismus" (1924) und "Macht und menschliche Natur. Ein Versuch zur Anthropologie der geschichtlichen Weltsicht" (1931). Im Seminar werden wir uns beiden Werken widmen und prägnante Auszüge im Close-reading-Verfahren erschließen. Zentral sollen dabei die Fragen geklärt werden, welche Rolle Plessners Philosophische Anthropologie für sein politisches Denken spielt, wie seine Theorien in den politisch-historischen Kontext der 1920er und 1930er Jahre einzuordnen sind und auch, welche Relevanz sie im heutigen politischen Denken beanspruchen können.

Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende in der Studieneingangsphase als auch an Fortgeschrittene. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und Diskussion sprachlich nicht ganz einfacher Texte. 

Literatur

Helmuth Plessner: Die Grenzen der Gemeinschaft. Eine Kritik des sozialen Radikalismus, in: ders.: Macht und Menschliche Natur (= Gesammelte Schriften, Bd. 5), hrsg. v. Günter Dux, Odo Marquard u. Elisabeth Ströker, Frankfurt am Main 2003, S. 7–134.

Helmuth Plessner: Macht und menschliche Natur. Ein Versuch zur Anthropologie der geschichtlichen Weltsicht, in: ders.: Macht und Menschliche Natur (= Gesammelte Schriften, Bd. 5), hrsg. v. Günter Dux, Odo Marquard u. Elisabeth Ströker, Frankfurt am Main 2003, S. 135–234.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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