Kommentar |
Die Planung bzw. die Gestaltung von Unterricht ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern. Um sich auf dem Parkett der schulischen Unterrichtspraxis sicher bewegen zu können, vermittelt das Seminar fachliche und (fach)didaktische Kategorien zur praktischen Entfaltung eines lebensweltlich orientierten Beispiels. Der Begriff der „Lebenswelt“ ist ein Grundbegriff sowohl der Philosophie- als auch der Geographiedidaktik und daher von zentraler Relevanz für eine grundlegende didaktische Reflexion. Die aktuellen Krisen und Herausforderungen (z.B. Klimakrise, Krieg in der Ukraine, Folgen der Globalisierung(en) oder die Transformation der Arbeit) zeigen auf, dass unsere gewohnte Lebenswelt rasanten Transformationen unterliegt. Auftretende Protestbewegungen sowie das Erstarken der Rechten in ganz Europa lassen sich als Symptom dessen lesen, dass der Komplexitätsgrad unserer Lebenswelt beständig steigt.
Im Seminar werden wir uns damit befassen, wie wir das, was wir als unsere Lebenswelt bezeichnen, konzeptionell fassen können und welche fachspezifischen didaktischen Implikationen der Begriff bereithält. Zwei Fragestellungen sind für das Seminar leitend: Zum einen ist zu fragen, wie Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden können, eigene (ethische) Urteile auszubilden in einer Lebenswelt, deren Komplexitätsgrad beständig zunimmt und die Fähigkeit zum Urteilen in oft sehr dringlichen Situationen erfordert. Zum anderen geht es um die Bedingungen und Dimensionen des Erlernens von Urteilsfähigkeit, für die die beiden Fachlogiken (Philosophie- und Geographiedidaktik) eigene und perspektivenreiche Orientierungen anbieten. Im Seminar werden wir uns den Lebensweltbegriff mittels der gemeinsamen Reflexion praktisch durchgeführter Unterrichtsituationen theoriegeleitet erschließen. Außerdem werden eigene Unterrichtsvorschläge und -konzepte entwickelt und diskutiert. |