Kommentar |
In den 1950er Jahren schrieb Theodor W. Adorno, „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch“. In den 1980er Jahren äußerte der Regisseur des Dokumentarfilms „Shoah“ Claude Lanzmann die „Überzeugung, dass jede Darstellung verboten ist“. Gleichwohl suchen KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und FilmemacherInnen nach angemessenen Ausdrucksformen für die Darstellung des Menschheitsverbrechens der Nationalsozialisten. Offenbar benötigen wir „Bilder trotz allem“ (Georges Didi-Huberman). Im Seminar befassen wir uns mit wichtigen künstlerischen Ansätzen (Realismus, Abstraktion, Re-Enactment, Counter Monument, Graphic Novel etc.) und setzen uns mit theoretischen Positionen zur Frage der Un-/Darstellbarkeit des Holocaust auseinander. In zwei Tagesexkursionen nach Berlin und Weimar arbeiten wir an Originalen. Die Bereitschaft zur Lektüre theoretischer und literarischer Texten zum Holocaust wird vorausgesetzt. |