Die unzweifelhaft entscheidende historiographische Quelle für das frühe Mittelalter ist das römische Bischofsbuch, der Liber Pontificalis. Entstanden aus den schlichten Sukzessionslisten der frühen Kirche, sammelten sich hinter den Namen der römischen Bischöfe immer mehr historische Informationen, wie beispielsweise der Catalogus Liberianus aus der Mitte des 4. Jahrhunderts zeigt. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert entstehen daraus umfangreiche Viten, die meist über die ganze Regierungszeit Auskunft geben.
In der Übung sollen ausgewählte Passagen des Buches gelesen, übersetzt sowie historisch kommentiert werden, wobei die Beispiele in erster Linie aus dem 8. Jahrhundert stammen sollen. Die Übung kann zugleich auch als Einführung in das Mittellatein genutzt werden.
Literatur: Textausgaben und Literatur werden in der Veranstaltung bekannt gegeben. |