Kommentar |
Die Residenzen bildeten im Europa der Frühen Neuzeit politische Zentren und kulturelle Anziehungspunkte. Sie sind ein viel beachtetes Thema der historischen und kunsthistorischen Forschung wie der Bauforschung. Im Seminar wollen wir danach fragen, was eine Residenz ausmachte und wie sie funktionierte – politisch und im Hinblick auf das alltägliche Leben in ihnen und die Ökonomie der Höfe. Es geht darum, welche Residenztypen zu unterscheiden sind und was die Residenz- und höfische Kultur bestimmte, um europaweit wahrgenommene Residenzbauten und auch um das Beziehungsgefüge von Residenzen und ihrer (städtischen) Umgebung. In das Seminar integriert sind Exkursionen zu mehreren Schlössern in Thüringen. Vor Ort wollen wir den architektonischen Rahmen und das Gefüge der Residenzanlagen analysieren sowie die Formen von Repräsentation und Legitimierungsversuchen, die sich hier zeigen. Damit kommen auch Objekte aus dem Bestand der Residenzen als Quellen im Blick. Zu ausgewählten Objekten sollen im Seminar Ausstellungstexte für das Neue Palais der schwarzburgischen Residenzstadt Arnstadt entstehen. Diese können Sie in Ihr Portfolio für den Scheinerwerb einbringen. Ebenso werden wir mit der Museumsapp „ping!“ arbeiten.
Einführende Literatur: Erin Griffey (Hg.): Early Modern Court Culture, London 2021; Marina Beck: Macht-Räume Maria Theresias: Funktion und Zeremoniell in ihren Residenzen, Jagd- und Lustschlössern, Berlin, München 2017; Wolfgang Neugebauer: Residenz – Verwaltung – Repräsentation. Das Berliner Schloß und seine historischen Funktionen vom 15.-20. Jahrhundert, Potsdam 1999; Peter-Michael Hahn, Ulrich Schütte (Hg.): Zeichen und Raum. Ausstattung und höfisches Zeremoniell in den deutschen Schlössern der Frühen Neuzeit, München u. a. 2006; Gerhard Fouquet, Jan Hirschbiegel, Sven Rabeler (Hg.): Residenzstädte der Vormoderne. Umrisse eines europäischen Phänomens, Ostfildern 2016; Heiko Laß: Fürsten und ihre Residenzen in Thüringen, Regensburg 2016; Link zu ping!:
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