Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen ihrer Eindämmung haben nicht nur tief in den Alltag der Menschen eingegriffen, sie haben auch das Bildungssystem in einen Ausnahmezustand versetzt.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen der Pandemie für Lernende, Lehrende und Eltern. Von besonderer Bedeutung sind dabei Prozesse und Akteure, die in einer demokratischen Gesellschaft zu legitimen Entscheidungen über die Maßnahmen, Angebote und Einschränkungen im Schulsystem führen. Wir werden dabei einerseits Begründungsfiguren untersuchen und − im Angesicht einer nicht zu übersehenden gesellschaftlichen Spaltung − auch nach legitimen und nicht-legitimen Formen der Kritik fragen (Welche Herausforderungen stellen sich der öffentlichen Bildung z. B. durch die Ausbreitung von Verschwörungstmythologien).
Da Krisen in diesem Ausmaß nicht nur mit Einschränkungen und Belastungen einhergehen, sondern auch zu Innovationen und kreativen Neurungen führen können, werden wir uns darüber hinaus mit gelingenden schulischen Formaten beschäftigen, denen es gelingt die Qualität des Unterrichts unter den veränderten Bedingungen aufrechtzuerhalten. Einblicke in die historische Dimension gesellschaftlicher Pandemien sowie die kurz und langfristigen Auswirkungen auf Gesellschaften, insbesondere im Bereich Erziehung und Bildung, sollen dabei ebenso zur Sprache kommen. Ziel ist es ein umfassenderes Verständnis der Pandemiesituation und deren Auswirkungen auf das Schulsystem zu erlangen und damit die demokratische und pädagogische Urteilungskompetenz zu verbessern. |