Kommentar |
Die Frühgeschichte ist geprägt von markanten Umwälzungen und geopolitischen Veränderungen von der Völkerwanderungszeit über den Untergang des Weströmischen Reiches bis hin zur Konsolidierung des fränkischen Reiches. Mit dem Christentum etablierte sich ein neuer Glaube, dessen Ausgestaltung die Entwicklungen in der Frühgeschichte maßgeblich prägten. Das Seminar betrachtet die materiellen Hinterlassenschaften, Glaubenskonflikte und Ausprägungen des frühen Christentums. Im Fokus stehen Zeugnisse von Christianisierung bei völkerwanderungszeitlichen Gruppen, spätantike Bischofssitze, Bedeutung der Klöster, iroschottische, angelsächsische und fränkische Missionstätigkeit und Expansion sowie die Rolle des Christentums bei der fränkischen Herrschaftslegitimation. Bestattungen sind eine wichtige archäologische Quelle zu Glaubens- und Jenseitsvorstellungen. Beigaben und Grabbau, frühe Holzkirchen auf merowingerzeitlichen Gräberfeldern spielen ebenso eine Rolle wie Bestattungen in Kirchen selbst. Verschiedene archäologische Themen werden als Referate im Seminar behandelt. Neben diesem intensiven Studium archäologischer Ausgrabungen, lernen die Studierenden darüber hinaus materielle Hinterlassenschaften zu deuten und in den großräumigeren Kontext einzuordnen. |