Kommentar |
Die Bukowina, das östlichste Kronland der Habsburgermonarchie, war eine multilingual und –konfessionell geprägte Region mit vielfältigen kulturellen Transfers bzw. Verflechtungen zwischen der deutsch-, jiddisch-, polnisch- rumänisch und ukrainischsprachigen Bevölkerung. Retrospektiv wurde der Bukowina und ihrer Hauptstadt Czernowitz (Cernivci, Cernauti, Czerniowce) – bedingt durch eine weitgehend friedliche Form der Interessen- und Konfliktaushandlung – nicht nur der Status eines Habsburg im kleinen, sondern der Status eines Mythos friedlichen Zusammenlebens unterschiedlichster Gruppen und Kulturen zugeschrieben. Persönlichkeiten wie Rose Ausländer, Paul Celan, Mihai Eminescu oder Ol’ha Kobyljans’ka sind Repräsentanten dieser einzigartigen Kulturlandschaft. Das Seminar vermittelt einen Einblick in die kulturhistorischen und literarischen Bedingungen und Entwicklungen dieser Region von der habsburgischen Zeit bis zur Gegenwart.
Im Rahmen des Seminars ist, vorbehaltlich der pandemischen Entwicklung, eine Exkursion nach Czernowitz geplant. |