Kommentar |
Bachelor
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BA_KG 2 A, BA_KG 3 A, BA_KG 4 A
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Master
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MKG 2 A, MKG 3 A, MKG 4 A
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Die Ringvorlesung diskutiert Fragen und Methoden der neuen Kulturgeschichte. Diese definiert sich weniger über Gegenstände, als über bestimmte Perspektivierungen und Ausgestaltungen von Themen. Sie beschäftigt sich mit dem wechselnden Verhältnis zwischen Kultur und Gesellschaft im Wandel der europäischen und globalen Moderne. Dabei setzt sie bei einzelnen sozialen Akteuren, Gruppen oder Gesellschaften an und interessiert sich für deren kulturelle Erfahrungen und Wahrnehmungen, Deutungshorizonte, Werte, für ihre Formen, Praktiken und Repräsentationen im historischen Verlauf.
Die Vielfalt der neuen Kulturgeschichte spiegelt sich in den aufgeworfenen Perspektiven der Ringvorlesung. So werden an konkreten historischen Einzelbeispielen neue kulturhistorische Zugänge vorgestellt. Ein thematischer Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der facettenreichen Kolonial- und Gewaltgeschichte, die gerade weitreichendes Interesse erfährt. Dazu werden Fragen aus einer transepochalen Perspektive aufgegriffen, die sowohl die Frühe Neuzeit und die Zeit der Aufklärung wie auch die Zeitgeschichte integrieren. Weitere Vorträge werden Aspekte einer (transnationalen) Kulturgeschichte der Erziehung, des Körpers, der Medien, der Museen, der Ökonomie sowie der Demokratie und Diktatur zur Diskussion stellen.
Für die Ringvorlesung konnten Referenten/Referentinnen aus dem In- und Ausland gewonnen werden, die mit ihren Arbeiten maßgeblich die neue Kulturgeschichte geprägt haben. Sie ist ein Auftakt und wird im Wintersemester 2022/23 fortgesetzt. |
Literatur |
Einführende Literatur: Joanna Bourke: Military Sexual Trauma: Gender, Military Cultures, and the Medicalization of Abuse in Contemporary America, in: Journal of War & Culture Studies (2021) DOI: 10.1080/17526272.2021.1884785. Bernhard Groß/Vrääth Öhner/Drehli Robnik (Hrsg.): Film und Gesellschaft denken mit Siegfried Kracauer, Wien 2019. Rebecca Habermas: Skandal in Togo. Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft, Frankfurt a. M. 2016. Stefanie Middendorf: Beyond Democracy or Dictatorship. Structuring Sovereign Debt in Germany from Weimar to the Postwar Period, in: Nicolas Barreyre/Nicolas Delalande (Hrsg.): A World of Public Debts. A Political History, Cham 2020, S. 287-315. Dirk van Laak: Alles im Fluss. Die Lebensadern unserer Gesellschaft – Geschichte und Zukunft der Infrastruktur, Frankfurt a. M. 2018. Till Kössler/Janosch Steuwer (Hrsg.): Kindheit und soziale Ungleichheit in den langen 1970er Jahren (= Geschichte und Gesellschaft, Bd. 46, H. 2) Göttingen 2020. Friedemann Schmoll: Erinnerung an die Natur. Die Geschichte des Naturschutzes im deutschen Kaiserreich, Frankfurt a. M./New York 2004. Kim Siebenhüner: Die Mobilität der Dinge. Ansätze zur Konzeptualisierung für die Frühneuzeitforschung, in: Annette Cremer/Martin Mulsow (Hrsg.): Objekte als Quellen der historischen Kulturwissenschaft. Stand und Perspektiven der Forschung, Köln/Wien 2017, S. 37-48. Jakob Vogel: Lost in Imperial Translation? Circulating Mining Knowledge between Europe and Latin America around 1800, in: ders./Lothar Schilling (Hrsg.): Transnational Cultures of Expertise. Circulating State-Related Knowledge in the 18th and 19th Century, Berlin/Boston 2019, S. 129-147. |