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PRAESENZ (PRESENCE): Gesellschaft und Gemeinschaft – zu Geschichte und Aktualität eines problembehafteten Begriffspaars in der Gesellschaftstheorie - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 198901 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 10:00 bis 12:00 w. 14.04.2022 bis
14.07.2022
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 317   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Oberthür, Jörg , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Theorien der ‚modernen Gesellschaft‘ beinhalten seit Bestehen der Soziologie Vorstellungen von der Erosion traditionaler Kollektivformen sowie Annahmen zu deren Ablösung durch neue (ökonomische, rechtliche und politische) Integrationsmuster. Wo höhere Effizienz und gesellschaftliche (Re-)Produktionsfähigkeit durch Rationalisierung und Differenzierung erreicht wurden, sind soziale Beziehungsmuster allerdings vielfach formaler geworden. Gleichzeitig eröffnen sich dem freigesetzten Individuum gerade in der Distanz neue Lebens- und Gestaltungsspielräume. Diese ambivalente Ausgangssituation wird in der Gesellschaftstheorie durch Zeitdiagnosen gespiegelt, die sowohl Phänomene der ‚sozialen Kälte‘, der Entfremdung und der Vereinsamung als auch den Zugewinn an Freiheiten zum Gegenstand hatten und haben. Begrifflich erfolgt die theoretische Auseinandersetzung mit ihnen nicht selten auch gegenwärtig unter der Überschrift der Gegenüberstellung von „Gemeinschaft und Gesellschaft“ (Tönnies 1887) oder zumindest ähnlichen begrifflichen Unterscheidungen – und immer wieder wird dabei suggeriert, dass authentische(re) soziale Beziehungsformen gegenüber ihrem ökonomisch überformten gesellschaftlichem ‚Anderen‘ im Laufe des Modernisierungsprozesses verloren gehen. Diese Lesart ist mit Blick auf die politische Geschichte des Gemeinschaftsbegriffes normativ folgenreich und problematisch. Sie ist aber auch deshalb problematisch, weil sich in der Theoriedebatte zeigt, dass der Gemeinschaftsbegriff als Horizont einer kritischen Gesellschafts-Analyse durchaus unscharf ist.      

Das Seminar beschäftigt sich ausgehend von einer klassischen Kontroverse über diese Zusammenhänge – namentlich mit Bezug auf Ferdinand Tönnies „Gemeinschaft und Gesellschaft“ (1887) und Helmuth Plessners „Grenzen der Gemeinschaft“ (1924) – mit deren Implikationen und Nachwirkungen in der Gesellschaftstheorie der Gegenwart. Dabei soll zum einen ein tieferes Verständnis für die Probleme erlangt werden, die mit der genannten begrifflichen Gegenüberstellung und anderen analogen Unterscheidungen angesprochen werden. Zum anderen soll am Ende des Seminars auch die Frage beantwortet werden, was gegenwärtig aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive zu neuen Gemeinschaftsideen zu sagen wäre.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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