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PRAESENZ (PRESENCE): Der Frontier-Begriff zwischen ambivalentem Entwicklungsmythos, Buzzword und analytischem Konzept - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 198837 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

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Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 12:00 bis 14:00 w. 14.04.2022 bis
14.07.2022
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 207   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Backhouse, Maria Angela, Juniorprofessor, Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

In den internationalen Debatten um die Ausweitung von Monokulturen, Bergbau oder Gentrifizierungsprozessen in Städten ist oftmals von einer (neuen) „Frontier“ (spanisch: frontera; portugiesisch: fronteira) die Rede. Der Begriff kann nicht ins Deutsche übersetzt werden, da damit keine „Grenze“ im Sinne einer Demarkationslinie, sondern vielmehr ein (mehr oder weniger umkämpfter) geografischer, sozial-ökologischer oder politischer Raum des Übergangs beschrieben wird.

Geprägt wurde der Frontier-Begriff zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem US-Historiker Frederick Jackson Turner, der damit den Westen der USA als dynamischen Raum konstruierte, in dem „Zivilisation“ und „Wildnis“ aufeinandertrafen und damit die spezifische (weiße, männliche) amerikanische Identität und Demokratie hervorbrachte. Diese problematische dualistische Konzeption der Frontier wird heute nicht mehr wissenschaftlich vertreten, doch wirkt sie nach wie vor weltweit fort.

In Abgrenzung davon entstanden in den Forschungsfeldern der Agrarsoziologie, politischen Ökologie und decolonial studies zahlreiche Ansätze, die die Frontier zur Untersuchung von kapitalistischen Einhegungs- und Enteignungsprozessen, gewalttätigen Kontaktzonen oder Ressourcenkonflikten weiterdenken. Im Seminar werden wir uns ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Turner vertieft mit verschiedenen gesellschaftskritischen Ansätzen zur Frontier – von Nancy Peluso und Christian Lund über Gloria Anzaldúa bis zu Jason Moore – beschäftigen. Ziel des Seminars ist es, für die Komplexität des Frontier-Begriffs zu sensibilisieren, über den Begriff in die genannten Debattenfelder einzuführen sowie die Grenzen, Ambivalenzen und Möglichkeiten der Frontier als analytisches Konzept in der Umweltsoziologie zu diskutieren.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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