Die Pragmatisten der ersten Stunde (Peirce, James, Dewey) entwickelten den Pragmatismus, um die Verknöcherungen, die durch das überwiegend technisch gewordene Vorgehen und die zunehmende Fragmentierung der Philosophie ihrer Zeit entstanden ist, zu überwinden. Die Philosophie sollte wieder zu den zentralen, „wirklich wichtigen“ Fragen und Problemen des Lebens Stellung nehmen und dem Leben eine Orientierung und Bedeutung in einer Welt geben, die diese Anliegen nicht selten als sinnlos erscheinen lässt. Im Seminar wollen wir untersuchen, wie sich dieser hohe Selbstanspruch des Pragmatismus auf der Grundlage pragmatistischer Grundbegriffe und Methoden einlösen lässt. Dazu werden auf der Basis ausgewählter Texte und Textpassagen Grundbegriffe der praktischen Philosophie und des Pragmatismus rekonstruiert (Werte, Erfahrung, Freiheit), um auf dieser Grundlage gemeinsam konkrete normative Fragestellungen aus dem Gebiet der politischen Philosophie und der Ethik zu bearbeiten.
Diesem inhaltlichen Schwerpunkt widmet sich das Oberseminar im Rahmen einer Blockveranstaltung vom 12-14.5. in Böhlen, Thüringer Wald.
Neben diesem Block gibt es im Laufe des Semesters und im Wechsel mit dem Collegium Philosophicum Einzelsitzungen, an denen eigene Arbeiten bzw. Projekte im jeweiligen Stadium ihrer Bearbeitung vorgestellt und mit dem Auditorium intensiv und kritisch diskutiert werden können.
Beide Teile des Seminars können getrennt voneinander besucht werden.
Das Seminar beginnt mit einer kurzen einführenden Sitzung am 20.4., bei der Sie den Seminarplan und alle wichtigen organisatorischen Informationen erhalten. Am 27.4. findet eine inhaltliche Vorbereitungssitzung für alle statt, die an der Blockveranstaltung in Böhlen teilnehmen werden.
Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an Dr. Daniel Kersting: daniel.kersting@uni-jena.de |