Die Geschichte des Christentums und der Kirchen ist vielgestaltig und schillernd. Sie verlief nicht einlinig, aber auch nicht zufällig, sie ermöglicht den Einblick in brillante geistige und soziale Leistungen, hält aber gleichzeitig schockierende Tatsachen bereit. Kirchengeschichte provoziert und sie fordert zur eigenen Stellungnahme heraus. Aber: Was heißt und zu welchem Zweck studiert man Kirchengeschichte? Welchen Sinn hat die Beschäftigung mit der Vergangenheit?
Die Blockübung wendet sich in drei Tagen konzentriert den Aufgaben und Zielen der theologischen Disziplin „Kirchengeschichte“ zu: Was unterscheidet sie von der Allgemeinen Geschichtswissenschaft? Was ist ihr Gegenstand? Welche Aufgabe hat die Kirchengeschichte im Gesamtaufbau der Theologie?
Durch den eintägigen Ausflug am 10. Juni nach Eisenach ins Landeskirchenarchiv der EKM und das Lutherhaus Eisenach werden die Ergebnisse von Textlektüre und Diskussion kontextualisiert: In beiden Einrichtungen kommen die beiden Hauptfunktionen von Geschichte – nämlich Forschung und Erinnerung – sowohl in Dauerausstellungen als auch der Bereitstellung von Archivquellen zum Tragen. Inwiefern historische Forschung daher auch museumspädagogische Implikationen besitzt und welche erinnerungskulturellen Aufgaben ihr für Kirche und Gesellschaft zuteilwerden, steht an diesem Tag besonders im Mittelpunkt. |