Kommentar |
Harry Potter erleidet den Todesfluch von Lord Voldemort („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2“), Neo stirbt für Zion („Matrix Revolutions“), Jack erfriert im Nordatlantik zur Rettung von Rose („Titanic“)… Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Gemeinsam ist diesen und vielen weiteren Kinofilmen, dass in ihnen das (nicht nur) im Christentum gewichtige Motiv des Opfers narrativ entfaltet wird. Wie ist diese auffällige Parallelität zu bewerten? Ist es so, dass populäre Filme nur ‚funktionieren‘, weil sie mit bereits vorhandenen religiösen Motiven ‚spielen‘ (so Hans-Martin Gutmann)? Oder ist das Kino nicht vielmehr eine eigene „Sinnmaschine“ (Jörg Herrmann)? Kindern und Jugendlichen ist die Welt der populären Medien und damit auch die Welt der Kinofilme dabei vertraut und von hoher Bedeutung: Hier erfahren sie Trost, hier werden Wünsche geweckt, Vorbilder gefunden und Weltbilder geformt. Sind Kinofilme damit nicht geradezu prädestiniert für den Einsatz im Religionsunterricht? Doch wie sollten sie in den Blick geraten? Aufbauend auf Erörterungen zum Religions- und zum Kulturbegriff soll diesen Fragen im Seminar nachgegangen werden. Angebahnt werden soll derart ein religionspädagogisch verantworteter Umgang mit Religion im populären Film sowie mit Kinofilmen im Religionsunterricht. |
Literatur |
Hans-Martin Gutmann: Der Herr der Heerscharen, die Prinzessin der Herzen und der König der Löwen. Religion lehren zwischen Kirche, Schule und populärer Kultur, Gütersloh 32002; Jörg Herrmann: Sinnmaschine Kino. Sinndeutung und Religion im populären Film, Gütersloh 2001; Inge Kirsner/Michael Wermke (Hrsg.): Religion im Kino. Religionspädagogisches Arbeiten mit Filmen, Jena 2005. Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. |
Zielgruppe |
Lehramts- und Pfarramtsstudierende Theologie, BA-/MA-Studierende Theologie, Hörer aller Fakultäten, Schnupperstudium, Gasthörer |