In dieser Vorlesung werden religiöse Kunstwerke vorgestellt, die gewissermaßen als Texte ihrer Religionen gelesen werden können: sie bringen die Inhalte der Religionen plastisch zum Ausdruck und vermitteln sie. Mitunter stellen sie selbst sogar die Verkörperung des religiösen Inhalts dar. So sind die religiösen Kunstwerke zunächst Sprache im weiteren Sinn des Wortes, aber sie können auch selbst das mit der Sprache Gemeinte darstellen:
So kann z. B. der Inhalt der buddhistischen Lehre an der architektonischen Gestaltung eines Bauwerkes wie im Borobudur in Indonesien gleichsam abgelesen werden. Die Buddhastatue kann weiterhin auf das Erwachen zielen und dem Betrachtenden zum Gegenüber werden. Schließlich kann in buddhistischer Verwirklichung des Bogenschießens, des Malens oder anderer Disziplinen das Erwachen selbst Bestandteil der Kunst sein. Ebenfalls kann die genannte Buddhastatue zur Verkörperung Buddhas und seiner Lehre werden.
So finden sich in allen Religionen unterschiedliche Gebrauchsweisen von Kunst, die Themen der Vorlesung sein werden. Während der Vorlesung werden unterschiedliche Konzepte von religiöser Kunst vom Judentum und Hinduismus bis hin zu den Aborigines in Australien, von Gegenständen und Kunstaktionen, sowie von Ausstellungen thematisiert.
Diese Vorlesung steht in enger Beziehung zum begleitenden Seminar: Göttliche Körper – Ausdruck des Transzendenten im Irdischen. |