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PRAESENZ (PRESENCE): Eigentum und Zeit - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Blockveranstaltung Langtext
Veranstaltungsnummer 198719 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 18:00 bis 20:00 Einzel-V. 03.05.2022 bis
03.05.2022
    findet statt

Einführungssitzung. Dieser Termin findet ONLINE statt.

 
Einzeltermine ausblenden Di. 18:00 bis 20:00 Einzel-V. 14.06.2022 bis
14.06.2022
    findet statt

Einführungssitzung. Dieser Termin findet ONLINE statt.

 
Einzeltermine:
  • 14.06.2022
Einzeltermine anzeigen kA.  bis  Block+SaSo 29.07.2022 bis
31.07.2022
    findet statt

Der Block findet in Siegmundsburg statt.

 
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Rosa, Hartmut, Universitätsprofessor, Dr. verantwortlich
keine öffentliche Person
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Das sozialwissenschaftliche Blockseminar ist der Frage gewidmet, welche Bedeutung die Zeit für den Wert (nicht: Preis) des Eigentums hat und wie sich dieser Wert mit den Strukturveränderungen des Eigentums wandelt. Neben den Funktionen und den Normen des Eigentuns bildet dessen Wert einen eigenständigen Gegenstand der Eigentumsforschung. Die Wertschätzung des Eigentums beruht dabei auf der Bedeutung, die es für das gute Leben hat. Das Blockseminar konzentriert sich auf die zeitlichen Strukturen des Zusammenhangs von Eigentum und Glück. Grundsätzlich lassen sich gleichsam vier Zeitdimensionen des Eigentums unterscheiden, wobei man idealtypisch gesprochen die Differenz zwischen Besitz und Eigentum zeittheoretisch formulieren kann. Der Besitz einer Sache betrifft die Alltagsstruktur des Handelns und der Zeit: Wir besitzen die Dinge, mit denen wir täglich und praktisch hantieren. Eigentum wird dagegen vor allem in der lebenszeitlichen Dimension relevant: Erworbenes (und oft durchaus nicht praktisch besessenes) Eigentum akkumuliert sich im biographischen Lebensverlauf. Interessant werden nun zwei zusätzliche Zeitdimensionen, die gleichsam unter der Alltagszeit bzw. über der Lebenszeit liegen: Wenn beispielsweise Aktien und Börsentitel in Sekundenbruchteilen den Eigner wechseln, oft ohne dass diese sich ihres Besitzes bewusst sind, wird sowohl die Verfügungs- als auch die Sorgedimension des Eigentums unterlaufen. Wenn andererseits Eigentum vererbt oder in Stiftungen überführt wird oder aber sein Gebrauch irreversible ökologische Folgen zeitigt, übersteigt der zeitliche Horizont die Lebenszeit bei weitem. Das Seminar versucht das Ineinander und die Wechselwirkungen dieser Zeitdimensionen philosophisch und soziologisch zu durchdringen. Eine zentrale Forschungshypothese dabei lautet, dass Eigentum seine Wertschätzung unter anderem der Vorstellung verdankt, mit seinem Erwerb der Vergänglichkeit etwas entgegensetzen zu können. Die Bildung von Eigentum wird als sinnvoll und lohnenswert erfahren, weil mit ihm vermeintlich etwas geschaffen wird, das sich der Vergänglichkeit widersetzt, indem es sich ankommende Generationen vererben bzw. stiftungsförmig auf Dauer stellen lässt. Eigentum stiftet damit so etwas wie ‘ontologische Sicherheit’ in einer prekären Welt. Interessant ist aber auch die Frage, wie sich die Bedeutung von Eigentum ändert, wenn Börsenwerte in Sekundenbruchteilen den Besitzer wechseln oder wenn auf Dauer gestelltes materielles Eigentum (etwa an Büchern und Tonträgern oder auch an Gebäuden) durch temporäre Zugangsrechte ersetzt wird. Darüber hinaus wollen wir der Frage nachgehen, wie sich die zunehmend ins Bewusstsein tretenden langen Zeithorizonte des Anthropozäns auf die Wertschätzung des Eigentums auswirken.

 

Literatur

Das Themenfeld von Eigentum und Zeit wollen wir uns im Austausch zwischen der Philosophie und Soziologie gemeinsam erarbeiten auf der Grundlage von Texten von u.a. Georg Simmel, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Margaret Jane Radin, John Urry, u.a. Das interdisziplinäre Seminar findet gemeinsam mit dem Philosophen Tilo Wesche (Oldenburg) und dem Soziologen Hartmut Rosa (Jena) am 29.-31. Juli in Siegmundsburg im Thüringer Wald statt. An ihm nehmen Philosophie-, Soziologie- und Gesellschaftstheorie Studierende aus Jena und Oldenburg teil. Die gemeinsamen Vorbesprechungen finden online am 3. Mai um 18.00 - 20.00 und am 14. Juni um 18.00 - 20.00 statt.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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